9000 MIPS und Gratis-Support

IBM stockt das Mainframe-Support-Budget um 100 Millionen Dollar auf, um Know-how-Engpässe bei den Anwendern zu verhindern.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/18

     

Er heisst zwar "T-Rex" und vertritt die Saurierklasse der IT-Welt, ist aber dennoch weit vom Aussterben entfernt. Im Gegenteil: IBM hat angekündigt, dass es seine zSeries-990-Mainframes ab Ende Oktober in zwei neuen Versionen mit 24 respektive 32 Prozessoren verkaufen will. Dabei kommen 64-Bit-Prozessoren der Generation G8 zum Einsatz, die mit einer Taktrate von 1,2 GHz eine Leistung von 465 bis 485 MIPS erreichen. Die neuen Modelle bieten darüber hinaus zwei Channel-Subsysteme und eine auf 96 Gbps erweiterte I/O-Bandbreite, lassen sich in bis zu 30 logische z/OS-Partitionen aufteilen und unterstützen maximal 256 GB RAM. Damit soll das Model D mit seinen 32 CPUs eine Performance von über 9000 MIPS erreichen.



Mit diesen gewaltigen Systemressourcen - der z990 ist der leistungsstärkste Grossrechner aus dem Hause IBM - sollen die Wünsche von Versicherungen, Banken und Finanzdienstleistern erfüllt werden, die ihre Mainframe-Infrastruktur auf einem einzigen Grossrechner konsolidieren wollen. Um möglichst viele Kunden zu gewinnen, hat IBM dazu eine On-Demand-Promotion lanciert, bei der Käufer für jeden G8-Prozessor 20'000 und für jede G8-Turbo-CPU 25'000 Dollar Rabatt erhalten (bis maximal 250'000 Dollar) - dafür kann der Kunde andere IBM-Produkte wie die Websphere-Middleware oder DB2 für Mainframes kaufen.




Die Preise für einen z990 bewegen sich je nach Modell und Konfiguration zwischen einigen wenigen und rund 15 Millionen Dollar. Allerdings kauft der Kunde damit nicht "nur" eine Maschine, sondern auch den zugehörigen Support. Und diesbezüglich will IBM künftig noch tiefer in die Tasche greifen: Zu den bisher dafür eingesetzten rund 250 Millionen Dollar jährlich will Big Blue im nächsten halben Jahr bis zu 100 Millionen zusätzlich investieren, um den Hard- und Software-Support zu verbessern. So will die Firma künftig sogenannte "System Architects" (SA) ausbilden, die die bestehenden Expertenkategorien "System Engineers" (SE) und "Certified Engineers" (CE) ergänzen und damit den Bedarf des Kunden nach externen Spezialisten verringern sollen. Denn viele Anwender haben, seit Mainframe-Technologie an den Hochschulen kaum mehr gelehrt wird, je länger je mehr Probleme, qualifiziertes Personal für die z/OS-Plattform zu finden.



IBM zufolge sind derzeit weltweit über 1000 Support-Mitarbeiter nur für die zSeries-Plattform zuständig, rund 150 davon sollen bereits über die SA-Ausbildung verfügen. Die Support-Spezialisten werden nach Bedarf an die Kundschaft ausgeliehen.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER