DataExpert für Haustechniker

Komplexe Supply-Chain-Lösung mit Web-Services.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/05

     

Der elektronische Katalog Win_Expert, den die Interessengemeinschaft Datenverbund für die Haustechnik (IGH) dreimal jährlich auf CD-ROM an mehr als 3700 Betriebe aus der Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsbranche vertreibt, gilt als hervorragendes Arbeitsinstrument. Das Problem dabei: Die Technologie, auf der Win_Expert basiert, ist veraltet. Um das Ziel der IGH zu erreichen, den über 6000 Installateuren, 60 Handelspartnern und 20 Herstellern der Haustechnik in der Schweiz ein möglichst gutes und günstiges Hilfsmittel für ihre tägliche Arbeit anzubieten, musste eine neue Lösung geschaffen werden.




Der Anspruch war hoch: Es galt, die ganz unterschiedlichen Kataloge und E-Business-Lösungen von mehreren Herstellern und vielen Händlern unter einer Oberfläche allen 6000 Installateuren zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig war die Datenaktualität sicherzustellen und der Aufwand für die Datenpflege zu reduzieren. Für das Projekt DataExpert wurden verschiedene Anforderungen definiert. Im Vordergrund stand dabei, "die unterschiedlichen Branchenlösungen der jeweiligen Handelspartner und Hersteller in einer B2B-Lösung ohne eine zentrale Plattform wie einem Server im Internet zusammenzuführen", wie Bruno Hunziker von Zühlke Engineering erläutert. Die beiden federführenden Firmen bSquare (Projektleitung, Konzept, Design) und Zühlke Engineering (Implementierung) entwickelten aufgrund dieser Vorgaben eine Web-Services-Lösung auf Basis von Microsofts .Net Framework.


.Net + SOAP = Integration

Dafür sprachen gleich mehrere Gründe: Die klassische Microsoft-Umgebung, in der die Lösung zum Einsatz kommen sollte, versprach markante Einsparungen bei Entwicklungszeit und Roll-Out des Produkts. Andererseits bietet .Net nützliche Zusatz-Features wie deklarative Transaktionsbehandlung, Zugriffsberechtigungen und Zustandsbehandlung und stiess beim Kunden auf hohe Akzeptanz.



Das Web-Services-Konzept bot den Entwicklern verschiedene Vorteile. So war es mit SOAP etwa möglich, die heterogenen Systeme der zahlreichen DataExpert-Teilnehmer zu integrieren und insbesondere die Datenkommunikation über die bei den meisten Herstellern und Händlern installierte Firewall hinweg zu gewährleisten. Auf der Security-Seite kommen HTTPS und SSL zum Einsatz, ergänzt durch eine Benutzer-Authentifizierung über vordefinierte Zugangsinformationen.




Insgesamt ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz. Für die IGH ermöglicht die gemeinsame Sprache, die DataExpert zwischen den einzelnen Teilnehmern an der Interessengemeinschaft etabliert, Prozesse wie Offerten, Bestellungen und deren Bestätigungen online und transparent zwischen Händlern, Herstellern und Kunden abzuwickeln. Zühlke Engineering dagegen konnte als eine der ersten Schweizer Firmen wertvolle Erfahrungen in Sachen Web-Services sammeln. Edgar Theiss, Business Development Manager von Zühlke: "Wir konnten zeigen, dass Web-Services mehr als ein Hype sind. Man muss sie nicht nur als Services ansehen, die irgendwann einmal öffentlich im Netz angeboten werden. Im Gegenteil, man kann Web-Services sehr gut als fundierte Technologie in Projekten einsetzen, bei denen innerhalb eines geschlossenen Kreises von Anwendungen und Nutzern einzelne Funktionalitäten zwischen den Applikationen übers Netz ausgetauscht werden sollen."




zur Illustration: Web-Services als Brücke zwischen Händler, Distributor und Hersteller







Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER