Schnelles WLAN: D-Link Airplus

Irreführende Versprechungen trüben die Freude am günstigen WLAN.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/44

     

Komponenten für den Aufbau eines Wireless LAN werden immer günstiger - und gleichzeitig leistungsfähiger. Mit seiner Airplus-Serie hat der deutsche Hersteller D-Link die theoretische Durchsatzrate auf maximal 22 Mbit pro Sekunde verdoppelt, was allerdings bereits auf der Verpackung wieder relativiert wird: Neben einem grossen "Up to 2x Performance" findet sich deutlich kleiner der Eintrag "Up to 20% faster". Des Rätsels Lösung: 22 Mbps erreicht das WLAN-System allenfalls im Zusammenspiel mit anderen Komponenten aus der Airplus-Familie, wobei unsere Testresultate auch in diesem Fall eher in Richtung des 20-prozentigen Geschwindigkeitsgewinns tendieren - und zwar gegenüber einem "normalen" 802.11b-Gerät.


Verwirrspiel mit der Reichweite

Ähnlich verwirrend wird die mögliche Reichweite auf der Verpackung angegeben: Während mit der PCI-Karte DWL-520+ nach der deutschen Beschreibung bis zu 50/150 Meter (Indoor/Outdoor) möglich sein sollen, funkt das Gerät auf Italienisch, Spanisch und Französisch bis zu 100/400 Meter - bei der PC-Card DWL-650+ sind es in Deutsch, Italienisch und Spanisch bis zu 100/300 Meter, in Französisch (man lese und staune!) sogar bis zu 10/30 Kilometer.



Das ist natürlich übertrieben, und zwar schamlos: In unserem Praxistest war mit der Datenübertragung in einer normalen Büroumgebung bereits nach rund 15 Metern Schluss, wobei angefügt werden muss, dass in Grossraumbüros ohne geschlossene Wände durchaus höhere Reichweiten möglich sein können.




Bessere Resultate gab es auch beim Outdoor-Test nicht: Wir sind davon ausgegangen, dass der Access Point in den seltensten Fällen unter freiem Himmel steht und haben ihn deshalb hinter einem Fenster plaziert. Auch bei diesem Test versandete die Datenübertragung nach rund 30 bis 40 Metern - je nachdem, ob das Fenster geöffnet oder geschlossen war. Immerhin reicht das, um sich mit dem Notebook surfend auf den Balkon zu setzen, aber schon im Nachbarsgarten ist in den meisten Fällen Schluss.




Hoher Sicherheitslevel erreichbar

Die Installation des Access Points und der Karten ist denkbar einfach: Einstecken, Kabelverbindungen herstellen, Treiber installieren, fertig. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das eigene Netzwerk der Vorkonfiguration entspricht. Ist das nicht der Fall, klappt die Installation ebenfalls, benötigt aber einiges an Know-how.



Dieses ist auch bei der Verwaltung der Geräte nötig. Für den Access Point liefert D-Link eine browserbasierende Administrationssoftware, die den Anwender intuitiv durch die nötigen Konfigurationsschritte führt und Zugriff auf weitere Optionen bietet. Ähnlich funktioniert das auch bei den Karten, wobei hier ein spezielles Tool auf Wunsch ständig Angaben über Linkqualität, Signalstärke und Transferrate macht.




Ein positiver Punkt ist schliesslich der hohe Sicherheitslevel, der mit den Airplus-Komponenten erreicht werden kann. Standardmässig ist die Verschlüsselung zwar ausgeschaltet, über das Konfigurations-Utility lassen sich aber bequem bis zu vier Schlüssel mit bis zu 256 Bit generieren.



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