Web-Design mit Ausdruck

Web-Design mit Ausdruck

2. Juni 2006 - Mit Expression Web Designer will Microsoft endlich ein taugliches Tool für Web-Design und -Entwicklung auf den Markt bringen.
Artikel erschienen in IT Magazine 2006/11

In der IT gibt es zahlreiche Ärgernisse. Eines der grössten und ein zuverlässiges Reizwort für ambitionierte und professionelle Webentwickler ist «Microsoft Frontpage». Das Web-Design-Tool aus Redmond, immerhin über 10 Jahre auf dem Markt und in zahlreichen Versionen erschienen, vermochte den Anforderungen nie zu genügen. Zwar war Frontpage einer der ersten WYSIWYG-Editoren, mangelhafte Standard-Unterstützung, Probleme mit selber oder in anderen Anwendungen geschriebenem Code und generell eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten vergällten aber die Freude daran.
Doch das alles soll sich jetzt mit dem «Expression Web Designer» (Codename «Quartz») ändern, der vor kurzem in einer ersten Community-Technology-Preview (CTP) freigegeben wurde. Das neue Web-Design-Werkzeug wurde vom Visual-Studio-Team komplett neu entwickelt und wird das unbeliebte und wenig erfolgreiche Frontpage ablösen.


Standards im Vordergrund

Wer heute zeigen will, dass er in Sachen Internet up-to-date ist, spricht von «Web 2.0». Das tut auch Microsoft. Web 2.0 bedeutet im Zusammenhang mit Expression Web Designer insbesondere, dass das neue Internet-Zeitalter noch viel mehr auf Standards basiert als früher. Standards gibt es für das Design (CSS), für den Code und die Metadaten (XHTML), den Datentransfer (XML) und auch für weniger offensichtliche Dinge wie beispielsweise die «Accessibility»-Hilfen für Sehbehinderte.
Das Problem dabei ist, dass ein modernes Web-Design-Tool einerseits grösstmögliche Freiheit bei der Web-Entwicklung bieten soll, andererseits aber auch diese Standards weitestgehend unterstützen muss – eine eigentliche Gratwanderung, die bisher nur Macromedia (heute Adobe) mit Dreamweaver einigermassen geschafft hat. Und an diesem Marktführer muss sich Microsofts Werkzeug messen.
Microsoft betont denn auch, dass man die Kompatibilität zu den bestehenden Standards in deren aktuellsten Versionen als oberstes Designziel eingesetzt und diese weder neu erfunden noch erweitert habe. In der Tat unterstützt Expression Web Designer HTML ab 4.01, XHTML 1.0 und 1.01 sowie CSS 1.0 bis 2.1. Tags, die in diesen Standards nicht vorgesehen sind, beispielsweise B für Bold, FONT oder die Microsoft-Erfindung BLINK, können zwar trotzdem genutzt werden, Expression Web Designer reagiert aber mit einer Fehlermeldung.

 
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