Cisco fischt in IBM- und EMC-Gewässern

Cisco lanciert die Produkte seiner Topspin-Akquisition als zentralen Baustein seiner Grid-Visionen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/18

     

Cisco Systems signalisiert Grid-Gelüste. Damit wildert der Netzwerk-Hardware-Spezialist allerdings in den Gefilden seiner Speicher-Partner IBM und EMC. Konkret bündelt Cisco die durch den Kauf von Topspin Communications im April erworbenen Infiniband-Switches, HBAs (Host Bus Adapter), die VFrame-Software sowie Ethernet- und Fibre-Channel-Gateways mit seinen bisherigen Ethernet- und Fibre-Channel-Switches zu kompletten Virtualisierungspaketen.
Der bisher vor allem im High-Performance-Computing eingesetzte Infiniband-Standard ist in diesem Szenario das Bindeglied, um Speicher und Server in Grids zu vernetzen. Verwaltet wird die virtualisierte Hardware in der idealen Cisco-Welt durch die VFrame-Software. Damit kommt Cisco aber seinen beiden wichtigsten Partnern im Speicherbereich in die Quere. Sowohl IBM als auch EMC arbeiten selber daran, ihre Aktivitäten in Richtung Virtualisierung des gesamten Data Center auszudehnen. Für beide sind diese Initiativen absolut zentral. Cisco will allerdings kein Konfliktpotential erkennen: «Wir füllen die Lücke zwischen den getrennten Virtualisierungslösungen für Speicher und Server unserer Partner aus», wiegelt Ciscos Server-Virtualisierungschef Stu Aaron ab.
Analysten beurteilen den Vorstoss von Cisco aber so oder so skeptisch. Denn zum einen habe Ciscos Visualisierungslösung VFrame noch nicht den Beweis angetreten, dass die Software Server, Speicher und Netzwerke gemeinsam verwalten könne. Zum anderen glauben sie nicht, dass die Anwender bereit sind, das gesamte Data Center in die Hände von Cisco zu legen.


HP kauft Linux-Management

Der jüngste Einkauf von HPs OpenView-Abteilung trägt einen illustren Namen: RLX Technologies wurde als Blade-Server-Pionier bekannt. Als die Klingen-Server 2004 zum Mainstream wurden, hat sich das Start-up aus dem Hardwaregeschäft zurückgezogen und auf Software spezialisiert. Control Tower heisst die Server-Verwaltungssuite von RLX, mit der HP nun sein Software-Portfolio vor allem mit Fähigkeiten zur Verwaltung von Linux-Servern auffüllen will. HP will Control Tower für Blade-Systeme und ProLiant-Cluster optimieren. Mit der Zeit sollen die Linux-Tools auch mit der Microsoft-Serververwaltung verschmolzen werden. RLX ist der dritte Kauf von HPs Software-Gruppe innert kürzester Zeit. Im letzten Monat hatte man bereits den Asset-Management-Spezialisten Peregrine Technologies und die auf Speicherverwaltung spezialisierte AppIQ geschluckt.




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