Schwieriges Zusammenspiel
Schwieriges Zusammenspiel
Der IT-Outsourcing-Boom scheint ungebremst weiterzugehen, wenn man den jüngsten Erhebungen glauben kann. Die Berater von Technology Partners International (TPI) haben für das erste Quartal 2005 ein weltweites Neuvertragsvolumen von 8,8 Milliarden Euro errechnet. Dies entspricht einer Steigerung um 68 Prozent im Vergleich mit 2004. Profitiert haben vom jüngsten Anstieg vor allem europäische und mittelgrosse Anbieter. Es scheinen heute also vor allem mittelgrosse europäische Firmen Teile ihrer IT an spezialisierte Dienstleister abzutreten.
BPO-Ernüchterung
Demgegenüber musste das Business Process Outsourcing (BPO), bei dem ganze Geschäftsprozesse einem Dienstleister übergeben werden, einen überraschenden Rückschlag hinnehmen. Das Volumen der Neuverträge brach um 55 Prozent auf nur mehr knapp 2,4 Milliarden Euro ein. Schliesst man den nach wie vor boomenden Bereich Human Resource Management aus, ist der Einbruch gar noch eklatanter. Statt für 4,8 Milliarden Euro wurden nur noch Abschlüsse für etwas über 1 Milliarde getätigt. TPI erklärt sich diesen Rückgang mit den relativ vielen negativen ersten Erfahrungen, die mit dem Auslagern von ganzen Prozessen gemacht wurden. Der Grund für das Scheitern von BPO-Projekten liegt wie beim Outsourcing im allgemeinen häufig in einer ungenügenden Vorbereitung durch den Kunden: Wer seine Prozesse selber nicht im Griff hat, macht durch ein Auslagern das Durcheinander nur noch grösser.