Canale Grande im 3D-Prozessor
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/12
Vor etwa einem Jahr hat IBM erstmals mehrlagige Prozessoren, sogenannte 3D-Chips, präsentiert. Bei ihnen liegen die verschiedenen Prozessor-Kerne und Caches nicht nebeneinander auf einer Fläche, sondern werden vergleichbar eines Sandwichs gestapelt. Die Vorteile: Die Chips benötigen weniger Fläche und werden deutlich leistungsfähiger. Denn «im Sandwich» sind gemäss Big Blue die Signalwege zwischen den einzelnen Komponenten nur ein Tausendstel so gross und ausserdem sind einhundertmal mehr Verbindungen möglich. Einen Nachteil haben die 3D-Chips aber: Wegen der grossen Wärmeentwicklung – IBM rechnet mit einem Kilowatt auf einem halben Kubikzentimeter Volumen – der einzelnen Lagen können sie mit herkömmlichen Kühlmethoden nicht vor dem Hitzetod bewahrt werden.
Forscher des IBM-Labors in Rüschlikon haben deshalb in Zusammenarbeit mit Kollegen vom Fraunhofer Institut in Berlin ein neues Verfahren auf Wasserbasis entwickelt, das die Ebenen einzeln kühlen kann. Es basiert auf Kanälen mit einem Durchmesser von
50 Mikrometern, was etwa der Dicke eines Haares entspricht, durch die Wasser gepumpt werden kann.