Bildersuche erkennt Gesichter

Bildersuchen wissen nicht wirklich, was auf Bildern zu sehen ist. So präsentiert eine Suche nach Tom Cruise auch Uhren und Schiffe.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/18

     

Wer Bildersuchmaschinen wie beispielsweise diejenige von Google benutzt, um nach Bildern von Personen zu fahnden, erhält nicht unbedingt das gewünschte Resultat. Zwischen die Ergebnisse mogeln sich nämlich nicht nur Bilder von anderen Personen, sondern sogar Bilder, auf denen überhaupt kein Mensch zu entdecken ist.


Mit Google Portrait haben Schweizer Wissenschaftler am IDIAP (Institut Dalle Molle d‘Intelligence Artificielle Perceptive) in Martigny nun eine Software entwickelt, die Gesichter erkennt und damit dieses Problem in den Griff bekomen soll.
Google Portrait greift bei der Suche nach Bildern von Personen auf die herkömmliche Bildersuche von Google zurück (daher der Name) und sucht danach auf den gefundenen Bildern nach Gesichtern. Dabei wird das Bild mit einem virtuellen Bilderrahmen in der Grösse von 19 x 19 Pixeln Stück für Stück abgesucht. Findet die Software innerhalb des Rahmens kein Bild, wird der Suchlauf mit einem grösseren Rahmen wiederholt. Enthält das Bild kein Gesicht, wird es aus den Resultaten gekippt – nicht so dagegen Bilder von anderen Personen.



Ob es sich bei einem Bildbereich um ein Gesicht handelt oder nicht, entscheidet die Software anhand von Charakteristika, die sie beim Vergleich von zehntausenden Bildern mit Gesichtern mit Millionen solcher ohne Gesichter gelernt hat. Dank dieses Trainings soll sie mittlerweile auf eine Erkennungsrate von 90 bis 95 Prozent kommen, die sich durch weiteres Training noch erhöhen liesse. Dabei erkennt die Software auch Gesichter, die verwaschen sind oder nicht von vorne aufgenommen wurden.




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