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ETH setzt voll auf Internet-Kommunikation

«PolyPhone» soll unter anderem Sprach- und Videokommunikation ortsunabhänig zur Verfügung stellen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/04

     

Anfang Februar präsentierte die ETH Zürich das Projekt «PolyPhone», das den Studierenden und Mitarbeitern der Hochschule nicht nur Internet-Telefonie, sondern eine komplett internetbasierte Kommunikationsplattform bringen soll. Damit wollen die Verantwortlichen dem wachsenden Bedürfnis nach ortsunabhängiger Kommunikation entsprechen, da immer mehr Studierende und Mitarbeiter nicht mehr nur in Büros und Computerräumen arbeiten, sondern auch von unterwegs oder Zuhause aus.



Im Rahmen des letzten ETH-Showcase informierten Armin Brunner von den Informatikdiensten und Michele de Lorenzi von ETH World über das Projekt, das bereits seit Herbst letzten Jahres läuft. Dabei wies man vor allem darauf hin, dass es sich bei «PolyPhone» nicht um ein reines Projekt zur Realisierung von Internet-Telefonie handelt, sondern man eine komplett internetgestützte Kommunikationsplattform mit Sprache, Video, Präsenz und Instant Messaging aufbauen wolle. Diese könnte man dann auch mit anderen elektronischen Kommunikationsformen wie E-Mail oder den digitalen Terminkalendern der einzelnen Personen verknüpfen. Als Basis dient das Netzwerkprotokoll SIP (Session Initiation Protocol), das als Grundlage für beliebige Multimediaströme verwendet werden kann.
Alle Angehörigen der ETH Zürich werden nach der Realisierung des Projekts über eine eigene Telefonnummer erreichbar sein, die auch nach dem Verlassen der ETH gültig bleibt, und können innerhalb der ETH-Community kostenlos kommunizieren. Zudem stellt die ETH einen Gateway ins Festnetz bereit, der auch Telefonate aus dem Festnetz weiterreicht.
Allerdings ist das Projekt «PolyPhone» kein Ersatz für die Business-Telefonie der ETH, sondern nur eine Ergänzung. Dies liegt daran, dass man mangels Netzkontrolle keine Verfügbarkeits- und keine Qualitätsgarantie und wegen der Endgeräte-Vielfalt nur einen beschränkten Support wahrnehmen könne. Zudem steht der Community-Aspekt im Vordergrund. So will man den Benutzern möglichst viel Freiheit lassen, was sie mit den Kommunikationsnetz alles tun, selbst wenn dies bedeuten würde, dass nachher darüber gespielt wird. Würde man darauf verzichten und die Infrastruktur stark kontrollieren, könnte sich eine derartige Plattform durchaus auch im Business-Umfeld bewähren, wobei allerdings der ortsunabhängige Aspekt verloren gehen würde, der das Projekt «PolyPhone» ausmacht.




Die Pilot-Phase mit 50 Benutzern ist für April bis Juni 2005 geplant. Ab November 2005 soll der Service allen ETH-Angehörigen angeboten werden.



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