Ungehemmte Spyware-Flut


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/22

     

Eine frische Installation von Windows XP ohne irgendwelche Updates, eine Internetverbindung, ein Browser und ein Besuch auf der falsche Website: Schon sind 16 verschiedene Spyware-Programme auf dem eigenen PC installiert, und man kann wieder von vorne beginnen, sofern man nicht (meist) unbekannten Unternehmen das Sammeln von Daten auf dem eigenen PC ermöglichen will. Dieses unangenehme Szenario ist das Resultat einer Studie von Ben Edelman, Wissenschaftler an der Harvard University, in der er untersuchte, wie der PC eines durchschnittlichen Benutzers von Spyware befallen wird. Im Rahmen dieses Feldversuchs beobachtete Edelman unter anderem, dass die meiste Spyware bekannte Sicherheitslöcher ausnutzt und vom Benutzer gar nicht ferngehalten werden kann, da man weder Installationsbestätigungen noch andere Eingabeaufforderungen zu sehen bekommt. Um die Benutzer auf entsprechend präparierte Webseiten zu locken, verwenden die Spyware-Anbieter Lockvogelangebote. Edelmann schätzt, dass die Anbieter pro infizierten Computer etwa einen Dollar verdienen – ein Bruchteils des Geldes, das man aufwenden muss, um sich davor zu schützen oder die Spyware wieder loszuwerden. Die laut CA-Tochter Pestpatrol grösste Spyware-Bedrohung im Internet kommt allerdings nach wie vor mit Einwilligung des Benutzers auf den Rechner. Es handelt sich um das Filesharing-Programm Kazaa von Sherman Networks, das bereits 214 Millionen Mal heruntergeladen wurde.




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