Computer aus Molekülstoff


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/20

     

Computer in der Grösse von wenigen Molekülen könnten bald Realität werden. Dies, da es Forschern an den Universitäten von Manchester sowie Chernogolovka, einem Vorort von Moskau, gelang, ein neues Gewebe zu entdecken, der nur ein Atom dick ist. Das Forscherteam rund um Professor Andre Geim hat dazu einzelne Filme von Kohlenstoffatomen aus Graphit-Kristallen extrahiert, die weniger als 10 nm dick sind. Der Stoff gehört zu den Fullerenen und ist somit das erste zweidimensionale Fulleren, das entdeckt wurde.






Der Stoff aus Atomen besitzt bemerkenswerte Eigenschaften. So ist er äusserst flexibel, stark und sehr leitend. Dies sind besonders wichtige Merkmale, wenn man ihn zum Beispiel in Computerchips für Feldeffekttransistoren verwenden will.
Von besonderem Interesse für die Forscher waren deshalb die elektronischen Eigenschaften des Kohlenstoffes. So gelang es, mit Techniken aus der klassischen Chip-Herstellung einen ambipolaren Feld-Effekt-Transistor herzustellen, der unter Normalbedingungen funktioniert. Zudem fanden die Forscher heraus, dass sich Elektronen in diesem Stoff auf Submikron-Distanzen ohne Streuung bewegen können, was ideal für Transistoren ist. Da das Graphitmolekül im Gegensatz zu anderen anorganischen Halbleitern zudem kaum Kristallfehler aufweist, sollen sich gemäss Professor Geim Stromdichten von bis zu 108 A/cm2 erreichen lassen.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER