Virtualisierung für alle Server


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/16

     

An der Hausmesse VMworld präsentierte sich EMC-Tochter VMware nach eben geglücktem Börsengang angriffslustig.





Als Antwort auf die in immer mehr Betriebssystemen enthaltenen Virtualisierungsfunktionen lancierte VMware eine abgespeckte ESX-Version namens ESX Server 3i, die künftig bereits vorinstalliert auf Servern von IBM, HP und Dell zu den Kunden kommen soll. Sie ist dank Verzicht auf Red Hat Enterprise Linux, das bisher zum Laden von VMwares Hypervisor benötigt wurde, statt 2 GB nur noch 32 MB gross und kann direkt nach dem Einschalten der Server erste virtualisierte Systemumgebungen in Betrieb nehmen. Die Verwaltung erfolgt von aussen über die Werkzeuge aus VMwares Infrastructure Serie. Server mit 3i sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.


Aktualisiert hat VMware die Virtual Desktop Infrastructure zur Desktop-Virtualisierung, die vor allem einfacher zu bedienen und leistungsfähiger sein soll. Ein Site Recovery Manager soll künftig beim Disaster Recovery im Datacenter helfen. Mit dem Kauf des Schweizer Virtualisierungsspezialisten Dunes sollen das Deployment und die Wartung von virtuellen Maschinen künftig vereinfacht werden.


Um die Virtualisierung von Linux-Distributionen zu vereinfachen, hat VMware die Tools, welche zur besseren Integration von Gastsystemen dienen, als Open Source freigegeben. Die Idee dahinter ist, dass die Distributoren nun die VMware Tools von Haus aus in ihre Distributionen integrieren können und eine separate Installation künftig nicht mehr nötig sein wird. Canonical hat mit Ubuntu JeOS («Just enough Operating System») eine abgespeckte Version ihrer Standard-Distribution vorgestellt, die speziell für die Erstellung von Virtual Appliances konzipiert ist.


Für mehr Flexibilität bei der Wahl der Virtualisierungslösung haben Microsoft, Vmware, XenSource sowie die Hardware-Lieferanten Dell, HP und IBM eine Task Force ins Leben gerufen, um das Open Virtual Machine Format zu definieren. Es soll mit den Inkompatibilitäten zwischen den verschiedenen Virtualisierungslösungen aufräumen und den Anwendern künftig ermöglichen, virtuelle Maschinen ohne Konvertierungsprozesse mit verschiedenen Virtualisierungsprodukten zu benutzen.


VMworld-Ticker



· Microsoft erklärt, der RC1 des Windows Server 2008 käme noch diesen Monat.


· Swsoft präsentiert eine erste Beta von Virtuozzo 4 mit Cluster- und Load-Balancing-Support.


· Mit Ganeti hat Google eine in Zürich entwickelte Software zur Verwaltung von Xen-Clustern als Open Source freigegeben.


· Microsoft und Citrix vereinbaren die gegenseitige Unterstützung der jeweiligen Disk-Formate ihrer Virtualisierungssoftware.




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