Ohne Kabel unter Strom

Forscher des MIT haben Strom über eine Distanz von zwei Metern drahtlos übertragen und damit eine Glühbirne zum Leuchten gebracht.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/12

     

Drahtlose Mäuse, drahtloses Netzwerk – und noch immer kommen Laptops nicht ohne Kabel aus. Spätestens alle paar Stunden muss der mobile PC wieder ans Stromnetz. Doch wie kann man das letzte Kabel loswerden? Nachdem japanische Forscher Anfang Jahr Matten vorgestellt haben, die in Möbel integriert mittels Induktion auf ihnen abgelegte Geräte mit Strom versorgen, sind Forscher des MIT einen Schritt weitergegangen und haben eine 60-Watt-Glühbirne ohne physische Verbindung zum Leuchten gebracht.
Die Übertragung der Elektrizität mit der WiTricity genannten Technologie erfolgt mit Hilfe einer Kupferspule mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern, an die eine Spannung angelegt wird, worauf die Spule ein magnetisches Resonanzfeld mit einer Frequenz von etwa 10 Megahertz aufbaut. Wenn das Resonanzfeld auf eine zweite identische Spule trifft, beginnt diese ebenfalls mit 10 MHz zu schwingen, worauf eine Spannung erzeugt wird, die zur Versorgung eines Gerätes genutzt werden kann. Es funktioniert damit ähnlich wie das Glas, bei dem durch einen Ton mit einer bestimmten Frequenz eine immer grössere Spannung aufgebaut wird, bis es schlussendlich springt. Der Unterschied liegt in der Verwendung von Magnet- statt Schallwellen.
Die Versuchsanlage, bei der die beiden Spulen etwa 2 Meter von­einander entfernt waren, brachte es auf eine Effizienz von 40 Prozent und konnte mit 60 Watt so viel Strom übertragen, dass es bereits zum Aufladen eines Laptops reichen würde. Da es sich bei dem verwendeten Feld um ein magnetisches und kein elektrisches handelt, besteht keine Gefahr für Menschen oder Tiere, ähnlich wie bei einer Mikrowelle innerlich gekocht zu werden. Es können auch andere Objekte zwischen den beiden Spulen plaziert werden, die nicht beeinflusst werden, sofern sie nicht eine Resonanzfrequenz von 10 MHz haben.




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