Fliegender Roboter

Seiko Epson hat einen fliegenden Mini-Roboter präsentiert.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/15

     

Der japanische Elektronikkonzern Seiko Epson hat einen kleinen Roboter entwickelt, der mit Flugfähigkeiten ausgestattet wurde und vergleichbar mit einem kleinen Helikopter ohne menschliche Hilfe fliegen kann. Das Micro Flying Robot II getaufte Fluggerät soll in Zukunft vor allem Überwachungsaufgaben übernehmen und Bilder von schwer erreichbaren Orten liefern.





Der fliegende Winzling basiert auf einem von Seiko Epson Anfang der 90er Jahre entwickelten Roboter, der den Namen Monsieur trägt. Das 1993 im Guiness Buch der Rekorde als kleinster Mikroroboter aufgeführte Gerät wurde nun um Flugfähigkeiten erweitert. Dieses Kunststück gelang den Seiko-Epson-Entwicklern, indem sie einen Gyrosensor massiv schrumpfen konnten. Die nun verwendete Version des zusammen mit NGK Insulators entwickelten Gyrosensors misst gerade einmal ein Zehntel des Originals und besitzt noch etwa 20 Prozent von dessen Gewicht.
Der Roboter selber besteht neben dem Gyrosensor unter anderem aus einem 32-bittigen Microcrontroller, einem besonders kleinen Motor, einer Digitalkamera, zwei Rotoren sowie einem einfachen Chassis. Die nötige Energie für den Flug spendet eine 3,7 Gramm leichte Lithium-Ionen-Batterie. Gesamthaft wiegt das Gebilde Micro Flying Robot II 12,3 Gramm bei einem Durchmesser von 136 mm und einer Höhe von 85 mm.






Einzig zum Starten braucht der fliegende Roboter Hilfe: Ein Mensch muss mit Hilfe einer Fernsteuerung den Helikopter über einem sich am Boden befindlichen Bildsensor plazieren. Sobald dies geschafft ist, übernehmen der Bildsensor, ein externer Computer sowie die Microcontroller an Bord des Helikopters die Flugsteuerung. Die Fernsteuerung wurde über den Kurzstreckenfunk Bluetooth realisiert, damit später einmal Geschwader der kleinen Helikopter untereinander kommunizieren können.
Zu kaufen gibt es den fliegenden Winzling bislang nicht, nach Aussagen von Seiko Epson wird er auch noch eine ganze Zeit lang ein Prototyp bleiben. Aber den Gyrosensor will man ab Herbst produzieren und vertreiben. Er soll für stabilere Bilder in Digitalkameras sorgen.




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