ETH entwickelt muskulöses Display


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/17

     

Die ETH Zürich hat ein neue Art von Bildschirm-Pixel entwickelt, das im Gegensatz zu heutigen LCDs echte Farben abbilden kann. Bei der Technik, die von ETH-Doktorand Manuel Aschwanden und Professor Andreas Stemmer entwickelt wurde, wird weisses Licht auf eine Pixel-Oberflächte geleitet, die aus einem Beugungsgitter besteht. Dieses spaltet das Licht in seine einzelnen Spektralfarben auf und reflektiert sie. Bringt man nun eine Folie mit einem Spalt über dem Pixel an, erhält man eine Mini-Blende, die nur eine Farbe durchlässt. Um die Farben zu wechseln, muss der Winkel des Spektralfächers verändert werden, damit eine andere Farbe durch die Miniblende scheint. Dies geschieht mit Hilfe eines Polymers, auf dem das Beugungsgitter sitzt. Das Polymer zieht sich beim Anlegen einer Spannung wie ein Muskel zusammen, wodurch sich der Winkel des Spektralfächers ändert. Ein Diffusor sorgt für die nötige Streuung des Lichts, da sonst bei seitlicher Betrachtung der Bildschirm schwarz wirken würde. In einem nächsten Schritt arbeiten die ETH-Forscher daran, Pixel mit drei Beugungsgittern herzustellen. Damit könnten sie durch Farbmischung nicht nur das natürliche Farbspektrum anzeigen, sondern alle Farben, die das menschliche Auge wahrnimmt. Ein Problem haben die Forscher aber noch, bevor ihre Technologie marktreif wird: Die hohe Spannung. Beim ersten Prototypen brauchten sie eine Spannung von 4500 Volt, um die Farbe von Blau nach Rot zu ändern. Ziel ist es, mit einer Spannung um 4 Volt auszukommen. Dazu müssen aber neue Materialien für die künstlichen Muskeln gefunden werden.




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