Wind River setzt auf Linux


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/05

     

Der Marktführer bei Embedded-Betriebssystemen, Wind River, will zusammen mit dem Linux-Distributor Red Hat ein neues Embedded Linux entwickeln. Die Umsetzung wollen beide Unternehmen gemeinsam in Angriff nehmen. Als Basis soll das Enterprise Linux von Red Hat dienen. Für den Vertrieb ist später Wind River besorgt. Die neue Distribution soll zuerst vor allem auf Ausrüstungsgegenständen von Netzwerkbetreibern zum Einsatz kommen, beispielsweise High-End-Router und -Switches.



Der Embedded-Spezialist will auch seine eigenen Entwicklungswerkzeuge an Linux anpassen. Darüber, wann das System fertig sein soll, schweigen sich die Partner aus. Für Wind River ist der Entscheid für Linux eine deutliche Änderung der Firmenstrategie. Bisher setzte das Unternehmen auf das hauseigene Betriebssystem VxWorks, das auch in Echtzeit-Varianten verfügbar ist. Laut Marketing-Chef David Fraser ergänzen sich die beiden Betriebssysteme aber ideal, da VxWorks vor allem für kleine Geräte geeignet sei, die nach dem Einschalten sehr schnell einsatzbereit sein müssen. Linux sei dagegen für Geräte aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik mit eingebauten Festplatten und zum Einsatz in Unix-Servern in der Telekommunikation weit besser geeignet.




Red Hat hat bereits 1999 mit der Entwicklung eines Embedded Linux begonnen, das Projekt aber nach kurzer Zeit wieder beiseite gelegt. Doch hat man sich nach einer Marktveränderung im letzten Jahr offensichtlich wieder dazu entschlossen, doch in den Embedded-Markt einzusteigen. Die Konkurrenz von Montavista will beispielsweise nach eigenen Angaben dank Linux eine Umsatzsteigerung von 77 Prozent erreicht und über 500 neue Geräte mit seiner Distribution ausgestattet haben.




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