Versicherer skeptisch bei Gesundheitskarte


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/09

     

Die Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) hat eine Studie zur Einführung einer Gesundheitskarte in der Schweiz verfasst. In dieser kommt sie zum Schluss, dass eine Gesundheitskarte grosses Sparpotential birgt, allerdings mehrheitlich abgelehnt wird.
Seit Anfang des Jahres wird in der Schweiz eine Versichertenkarte verwendet, welche vor allem zur Identifizierung der Patienten dient. Die ZHW hat sich mit Richtungen zur Weiterentwicklung der Versichertenkarte befasst und unter anderem Ärzte, Spitäler, Versicherungen und Kantone zur Gesundheitskarte und deren rechtlichen, ökonomischen und medizinischen Implikationen befragt. Auf der Gesundheitskarte werden neben Versicherungsinformationen auch Patientendaten wie Rezepte gespeichert. Dies soll, so die Hoffnung, erhebliche administrative Vereinfachungen und damit auch Kosteneinsparungen bringen. Auch soll sich durch die Gesundheitskarte die Qualität der Behandlungen verbessern.
Über das Einsparungspotential der Gesundheitskarte gehen gemäss der Studienverfasser die Meinungen weit auseinander. So schwanken die Zahlen zwischen 30 und 280 Millionen Franken pro Jahr. Doch trotz der Sparmöglichkeiten, wie gross sie auch immer ausfallen, halten vor allem die Versicherungen und die SUVA wenig von der Gesundheitskarte. So fürchtet beispielsweise Santé­suisse, dass durch die Gesundheitskarte die Bemühungen um die Rationalisierung des Gesundheitswesens durch einen zu starken Fokus auf die Gesundheitskarte versanden könnten. Ebenfalls bestehen Bedenken bezüglich des Datenschutzes.




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