Speichern mit Speed
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/18
Unser kürzlicher Vergleich zwischen drei Desktop-NAS-Einheiten hat unter anderem eines gezeigt: Diese IP-basierten Geräte bieten zwar viel Speicherplatz und sind meist mit allerlei Zusatzfunktionen ausgerüstet, sie eignen sich aufgrund des beschränkten Durchsatzes aber bei besonders geschwindigkeitshungrigen Anwendungen nicht als Ersatz für eine externe Festplatte. Die Sharedisk-Produktelinie von Co-World verspricht demgegenüber netzwerkfähigen Speicher mit der Performance einer lokalen Harddisk.
Zu diesem Zweck hat der Hersteller, der je nach Region unter dem Namen Ximeta oder Co-World auftritt, eine Technologie namens NDAS (Network Direct Access Storage) entwickelt. Es handle sich um die «fortgeschrittenste und smarteste Netzwerkspeicherlösung», lautet die vollmundige Selbstpositionierung, während die NAS-Konkurrenz nach wie vor mit «jahrzehntealter Technologie» arbeite.
Die NDAS-Technik arbeitet nicht wie das typische NAS-Gerät auf IP-Basis. Die Sharedisk kommuniziert stattdessen über ein proprietäres Protokoll mit dem Client. Dazu wird auf allen verbundenen Computern zuerst der NDAS-Treiber installiert, ausserdem wird ein mitgeliefertes Utility benötigt: Jede Sharedisk muss auf jedem Client vor der erstmaligen Nutzung mit Hilfe des Sharedisk-Geräte-Managers registriert und entweder für reinen Lese- oder Lese/Schreibzugriff aktiviert werden. Dabei müssen jeweils die 20-stellige Sharedisk-ID und optional ein fünfstelliger Schreibschlüssel eingegeben werden. Auf der Vorderseite des Geräts befindet sich eine LED-Anzeige, die den aktuellen Modus mit unterschiedlichen Farben anzeigt: Blau steht für Read/Write, Grün für Read-only.
Die erstmalige Verbindungsaufnahme mit einer Sharedisk ist also merklich komplizierter als bei einem NAS-Gerät, das vom System meist automatisch erkannt wird. Theoretisch können auf diese Weise beliebig viele Clients parallel auf die Sharedisk zugreifen. Co-World empfiehlt für optimale Performance jedoch maximal 16 gleichzeitige Verbindungen. Unter Windows ist dabei mehrfacher simultaner Schreibzugriff möglich, der Mac-Treiber unterstützt laut den Herstellerangaben nur einen Read/Write-Client aufs Mal.
Ein sehr interessantes Feature konnten wir leider nicht testen – wir hatten nur eine Sharedisk zur Verfügung: Mehrere Sharedisks lassen sich zu einem RAID-Verbund zusammenschliessen. Diese Funktion arbeitet allerdings bisher nur unter Windows 2000, 2003 und XP. Sie wird mit dem separaten Hilfsprogramm Sharedisk RAID Manager konfiguriert und erlaubt je nach Anzahl der verfügbaren Geräte die RAID-Modi 0 und 1 sowie die Aggregation mehrerer Disks als JBOD.