Partitions-Profis im Vergleich
Sage und schreibe hundertsechzig Gigabyte fassen die neuesten Harddisks - weder das Betriebssystem noch der Benutzer möchten eine derart gigantische Datenkapazität ohne weitere Einteilung verwalten. Eine sinnvolle Aufspaltung des verfügbaren Platzes in mehrere, unter getrennten Laufwerkbuchstaben ansprechbare Partitionen tut je mehr Not, je grösser die Festplatte insgesamt ist.
Windows hält, wie auch andere Betriebssysteme, die Basisfunktionen zur Partitionierung schon in der Grundausstattung bereit: Muss man in älteren Varianten wie Windows 95 und 98 noch mit dem DOS-Befehl fdisk auskommen, bietet zum Beispiel Windows 2000 unter dem Punkt Datenträgerverwaltung in der Systemsteuerung ein grafisch orientiertes Werkzeug, das allerdings nicht mehr Funktionen bietet als das altbekannte fdisk - es wurde bloss mit einer ansprechenden Oberfläche ausgestattet.
Live-Änderung statt Neuinstallation
Fdisk hat einen gravierenden Nachteil: Änderungen an der Festplatteneinteilung sind mit einem vollständigen Datenverlust verbunden. Wo zum Beispiel nach einiger Betriebszeit die Systempartition zu klein wird, wie es dank ständig neu hinzukommender Installations- und Temporärdateien relativ oft vorkommt, muss nach der Umpartitionierung entweder der bisherige Diskinhalt in einer grundsätzlich riskanten Operation aus einem Backup rekonstruiert oder am besten gleich das ganze System neu installiert werden.
Diese Schwäche der Windows-eigenen Werkzeuge ist wohl der Hauptgrund, Geld für eines der marktgängigen Partitionierungstools auszugeben: Produkte wie Partition Magic von Powerquest, Partition Manager von Paragon und Partition Commander von V-Communications ermöglichen die Repartitionierung von Festplatten ohne Löschung der vorhandenen Daten. Zwar empfehlen alle drei Hersteller nicht ohne Grund dringendst, vor der Anwendung ihrer Produkte ein vollständiges Backup der Harddisk anzulegen; die Erfahrung zeigt aber, dass die Tools sehr zuverlässig arbeiten und das Backup erfreulicherweise fast nie benötigt wird.
Kritische Stimmen vermelden gelegentlich, die Investition in ein Partitioning-Tool, die mit immerhin einigen Dutzend bis um die hundertzwanzig Franken zu Buche schlägt, sei Verschwendung - man könne genauso gut eine zweite Harddisk zur temporären Zwischenspeicherung der bestehenden Daten kaufen, mit fdisk arbeiten und nach einigen Formatier- und Kopieroperationen die selben Resultate erzielen. Der dazu benötigte Aufwand an Zeit und Know-how übersteigt jedoch für den Durchschnittsanwender rasch einmal die Kosten des Tools.