Bestseller auf dem Festplattenteller
Seit Windows 2000 hat nun auch die professionelle Windows-Ausgabe ein integriertes Werkzeug zum Defragmentieren der Festplatte. Dennoch gibt über die Hälfte der User einem spezialisierten, nicht ohne Kostenfolge separat zu erwerbenden Defragmentiertool den Vorzug. Nicht anders sieht es bei anderen Tool-Kategorien aus. Auf die Windows-eigene Schnellansicht als Bildbetrachter setzt beispielsweise nur gerade ein Viertel der Befragten. Das Gegenbeispiel sind Texteditoren: Ganze 24 Prozent benötigen solche Tools überhaupt nicht, 52 Prozent genügt die Funktionalität von Notepad und Wordpad. Bei InfoWeek hat der Leser das Sagen - dies gilt voll und ganz für diese Systemtool-Hitparade: Während 2 Wochen plazierten wir auf der Website ein Umfrageformular, das rege ausgefüllt wurde.
Favorit Windows
In verschiedenen Kategorien genügen die integrierten Tools von Windows offenbar weitgehend den Anforderungen der Benutzer. Dazu gehört die Defragmentierung: Das Windows-eigene Defragmentiertool wird von 35 Prozent der Anwender exklusiv genutzt; nur 11 Prozent defragmentieren ihre Harddisks nie. Weitere 25 Prozent verwenden Norton Speeddisk - kein Wunder, ist Speeddisk doch Bestandteil der mit insgesamt 43 Prozent fast bei der Hälfte aller User eingesetzten Symantec-Suiten. Diskeeper, auf dessen Technologie auch die interne Defragmentierung von Windows beruht, kommt auf 13 Prozent, während das deutsche Produkt O&O Defrag, das aus Vergleichstests regelmässig als Sieger hervorgeht, 16 Prozent der Antwortenden auf sich vereint. Allerdings sind die Unterschiede in Performance und Features gering, die vom Diskeeper-Hersteller Executive Software und von O&O propagierte Boot-Time-Defragmentierung ist fehleranfällig und von zweifelhaftem Nutzen, und der Defrag-Vorgang als Ganzes wird wohl meist nur als notwendiges Übel betrachtet - der Gründe viele, in erster Linie auf die Windows-eigenen Funktionen zu zählen.
Noch klarer fällt das Anwenderurteil punkto Texteditoren aus: Scripts, Makros, INI- und Batchfiles erstellt man offenbar am liebsten mit Notepad oder Wordpad; Windows kommt ja mit gleich zwei kostenfreien Textprogrammen. Die bieten zwar gerade mal knapp das Allernötigste an Funktionen, was aber offensichtlich nur bei Hardcore-Programmierern negativ zu Buche schlägt. Sie bevorzugen entwicklerorientierte Editoren wie UltraEdit (13 Prozent), die mit Features wie Syntax-Highlighting für verschiedene Script- und Programmiersprachen und Tools zur Verwaltung von Projekten mit mehreren Dateien glänzen. Hier bestätigt sich ein Vorurteil: Programmierer sind Individualisten. Neben Notepad, Wordpad und UltraEdit müssen sich weitere zehn Tools die restlichen 11 Prozent der Userbasis teilen.