Rasante Vermehrung von Trojanern und Spionage-Ware


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/17

     

Sowohl Kaspersky Lab als auch Symantec haben dieser Tage ihren jeweils halbjährlich erscheinenden Bericht zur IT-Sicherheitslage veröffentlicht. Analysiert wird darin die Entwicklung vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2006. Beide kommen in ihren Untersuchungen zum Schluss, dass besonders die Bedrohungen mit finanzieller Gewinnsucht als Motiv massiv zugenommen haben. Kaspersky stellt in ihrem Security Bulletin fest, dass TrojWare nicht nur den Löwenanteil aller Schadprogramme ausmacht, sondern dass diese Kategorie im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2005 auch am meisten gewachsen ist. Um neun Prozent sollen sich die Trojaner-Modifikationen in diesem Zeitraum vermehrt haben. Der Grund ist für den Kaspersky-Analysten Yury Mashevsky klar: Die verschiedenen Trojaner- und Spion-Programme sind die «Schlüsselfiguren» beim Diebstahl persönlicher Daten, für den illegalen Zugang zu Netz-Ressourcen oder Bankkonten sowie für die Errichtung von Botnets. Das Ziel des Einsatzes von TrojWare ist finanzieller Gewinn. In diesem Zusammenhang ist es auch nicht verwunderlich, dass die Anzahl von sogenannten Erpressungs-Programmen (Ransomware oder Blackmailers) stark gestiegen ist, mit denen die Arbeit am PC des Opfers blockiert oder der Datenzugriff komplett verweigert und Geld für die Entriegelung verlangt wird.






Demgegenüber verlieren die klassischen Viren laut Kaspersky weiterhin an Bedeutung. So stellen die Sicherheitsexperten für das erste Halbjahr 2006 eine Verringerung der Anzahl neuer Modifikationen um 1,1 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2005 fest.
Als dramatisch stuft Kaspersky die allgemeine IT-Sicherheitslage nicht ein, falls die Anti-Viren-Datenbanken regelmässig aktualisiert und sicherheitsrelevante Updates von Betriebssystem und Anwendungen schnellstmöglich installiert werden.
Symantec ihrerseits hebt im «Internet Security Threat Report» hervor, dass die Heimanwender immer stärker ins Visier der Cyber-Kriminellen geraten. Ihnen gelten 86 Prozent aller Attacken. Der Grund: Sie schützen sich viel weniger als Unternehmen und Institutionen. Bedenklich findet Symantec auch die 2249 im ersten Halbjahr 2006 dokumentierten Sicherheitslücken ein Anstieg von satten 18 Prozent gegenüber dem zweiten Halbjahr 2005.



Die häufigsten Viren-Modifikationen in der ersten Jahreshälfte 2006




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