Weniger Filesharing in der Schweiz

Die angedrohten Klagen der Musikindustrie gegen Filesharer scheinen Früchte zu tragen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/11

     

Spätestens mit der Einführung des iTunes MusicStore beziehungsweise von Sonys Connect gibt es auch in der Schweiz die Möglichkeit, Musik legal online zu kaufen und dabei eine breite Auswahl zu haben. Oder wie die Musikindustrie argumentiert: Es gibt keinen Grund oder keine Ausrede mehr, Musik illegal herunterzuladen. So war denn auch kurz nach dem iTunes-Launch in der Tagespresse nachzulesen, dass hierzulande vermehrt Jagd auf Peer-to-Peer-Nutzer gemacht werden soll. Doch die Drohgebärden von IFPI (International Federation Of Producers Of Phonograms And Videograms) und Co. sind nicht neu. Bereits vor gut einem Jahr hat der Branchenverband zum Angriff gegen Raubkopierer geblasen.


Vor einem Jahr...

Schon damals haben wir unsere Leser gefragt, ob sie sich von den Drohungen der Industrie beeindrucken lassen. Rund 40 Prozent haben 2004 geantwortet, dass sie weiter Files tauschen werden wie bis anhin. 10 Prozent gaben damals zu Protokoll, mit Filesharing aufgehört zu haben, rund 15 Prozent sagten, sie würden nur noch Files beziehen, jedoch keine mehr zur Verfügung stellen – und so eigentlich die Grund-Manifeste des Filesharings untergraben.


...und heute

Heute, ein gutes Jahr später, sieht die Situation ähnlich aus. Jedoch hat sich der Anteil derer, die angeben, gar nie Filesharing betrieben zu haben, von knapp 33 auf über 40 Prozent vergrössert. Und nur noch 28,3 Prozent geben an, Files weiterhin zu tauschen, als hätte sich die Musikindustrie nie zu Wort gemeldet. Jeweils 11,3 Prozent haben mit Filesharing ganz aufgehört beziehungsweise stellen nichts mehr zur Verfügung, sondern saugen nur noch. Und als Detail am Rande: Der Anteil derer, die keine Angaben zum Thema machen wollten, hat sich innert Jahresfrist fast verdreifacht.
Es scheint also, als wäre die Musikindustrie bis zu einem gewissen Grad erfolgreich mit den Drohungen,
gegen Tauscher vorzugehen. Ausgerottet ist das Problem zwar auch in der Schweiz noch nicht. Doch der
Anteil derer, die Files via Kazaa und Co. tauschen, scheint kleiner zu
werden.





Die Resultate im Detail

(mw)


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