Die Swisscom ist auch in Zukunft für die Telekommunikations-Grundversorgung in der Schweiz verantwortlich. Der Konzern hat die Konzession bis Ende 2017 verlängert und muss der gesamten Bevölkerung grundlegende Telekom-Dienste anbieten. Dazu gehört auch ein Breitbandanschluss mit mindestens 600/100 kbps (Down-/Upload) – laut ComCom ist diese Auflage ein weltweites Novum. Neu in der Grundversorgung sind auch zusätzliche Dienste für Behinderte. So etwa ein SMS-Vermittlungsdienst für Hörbehinderte.
Dagegen wurden der Verzeichnisauskunftsdienst, die Anrufumleitung und der Gebührennachweis aus der Grundversorgung gestrichen. Ernsthafte Mitbewerber für die Konzession gab es neben der Swisscom nicht.
Sunrise als einziger möglicher Kandidat hatte Anfang Jahr verlauten lassen, man verzichte auf die Ausschreibung, da die Chancen, die Konzession zu erhalten, ohnehin gering seien. Stattdessen wolle man sich auf die Öffnung und Nutzung der letzten Meile konzentrieren. Zu diesem Thema hätten die Verhandlungen zwischen Sunrise und
der Swisscom eigentlich Ende Juni abgeschlossen werden sollen. Jedoch konnte man sich in keinem der Teilbereiche endgültig einigen. Sprecher Konrad Stockar: «Die Verhandlungen laufen nach wie vor in allen Bereichen.» Ergebnisse werden aber noch im Juli erwartet. Ob man gegen den von der Swisscom festgesetzten Preis von über 30 Franken für die letzte Meile klagen will, sei ebenfalls noch nicht endgültig entschieden. Die «Handelszeitung» hatte von einer geplanten Klage von Sunrise und Tele2 berichtet.
Sunrise liess sich einzig entlokken, dass man alles daran setze, so bald als möglich Angebote auf der letzten Meile zu machen. «In einer ersten Phase – Anfang 2008 – für Geschäfts- und anschliessend für Privatkunden», so Stockar.
(mw)
