Microsoft verschiebt «Yukon»


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/06

     

Microsoft hat jüngst bekanntgegeben, dass sowohl die kommende Version von SQL Server, die derzeit unter dem Codenamen «Yukon» entwickelt wird, als auch diejenige von Visual Studio .Net («Whidbey») erst im nächsten Jahr auf den Markt kommen werden. Die Begründung für die neuesten Verschiebungsankündigungen klingt altbekannt: Man wolle sichergehen, dass die Produkte beim Release den Qualitätsansprüchen des Kunden gerecht würden.


Getauft auf 2005

In den nächsten zwei Monaten kann lediglich mit der ersten «Whidbey»- und der zweiten «Yukon»-Beta gerechnet werden, zudem wurden die finalen Produktnamen bekanntgegeben, die da lauten: SQL Server 2005 sowie Visual Studio 2005. Die Marktforscher von Gartner haben derweil bereits Befürchtungen kundgetan, wonach es bei «Yukon» weitere Verzögerungen geben könnte und das Produkt kaum vor 2006 komme.
Verschiebungen sind bei Softwareherstellern bekanntlich nichts ungewöhnliches – speziell bei Microsoft (siehe Tabelle) nicht. Was die Thematik bei Microsoft jedoch besonders brisant macht, ist die Software Assurance, ein Lizenzmodell, das den Kunden nebst gewissen Dienstleistungen neue Software-Versionen zusichert. Wer beispielsweise für SQL Server im Jahr 2001 einen dreijährigen Software-Assurance-Vertrag unterschrieben hat, wird innerhalb der Vertragslaufzeit keine neue Version erhalten. Analysten rechnen deshalb mit massiven Protesten seitens der Kundschaft.


Geht nicht nur um neue Versionen

Bei Microsoft rechtfertigt man sich damit, dass man keine Produkte auf den Markt bringen wolle, die nicht 100-prozentig ausgereift sind Software Assurance hin oder her. «Sich jetzt unter Druck setzen zu lassen, wäre falsch», so Ieva Simmen, Licence Marketing Manager bei Microsoft Schweiz. «Zudem geht es bei der Software Assurance nicht allein um neue Versionen, vor allem mit den eingeführten Änderungen vom letzten September. Die Software Assurance ist ein Wartungsprogramm, dass unter anderem auch neue Versionen enthält. Doch gerade für grosse Firmen, die in Zyklen denken, sind diese neuen Versionen nicht allein entscheidend.»
Simmen gesteht aber auch ein, dass es bei der Software-Assurance-Einführung 2001 primär um die neuen Software-Versionen ging. Deshalb müsse man wohl davon ausgehen, dass gewisse Firmen
die Dreijahresverträge nicht verlängern. «Kunden müssen sich überlegen, ob sie die zusätzlichen Leistungen wie E-Learning, Produkt-Support und andere brauchen oder ob sie die Software-Assurance-Verträge vor allem wegen der Updates evaluieren», so Simmen abschliessend.




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(mw)


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