Globales Datenschutzabkommen als Vision


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/17

     

An der 27. internationalen Datenschutzkonferenz, die 300 Teilnehmer aus 40 Nationen nach Montreux lockte, wurden eine Resolution über die Verwendung von biometrischen Daten in Reisedokumenten sowie eine Resolution zur Verwendung von Personendaten für die politische Kommunikation verabschiedet.
Ausserdem endete die Konferenz mit der Annahme einer Schlusserklärung, die eine weltweite Zusammenarbeit zwischen Regierungen sowie internationalen und supranationalen Organisationen für die Entwicklung eines universellen Datenschutzabkommens fordert. Als eher visionär betrachtet Bruno Baeriswyl, Datenschutzbeauftragter des Kantons Zürich, diese Schlusserklärung: «Es handelt sich dabei
um ein wichtiges Anliegen, aber konkrete Schritte sind darin nicht enthalten.»





Neben einem UN-Dokument ist auch ein ISO-Standard im Gespräch. Erste Ergebnisse dürften aber noch auf sich warten lassen. «Ob sich ein ISO-Standard in naher Zukunft realisieren lässt, hängt im wesentlichen damit zusammen, ob sich die Amerikaner mit den Europäern einigen können über den Inhalt eines Datenschutzstandards, denn da gibt es grosse Differenzen», so Baeriswyl.
Eine der Schlüsselfragen in Bezug auf die Zukunft des Datenschutzes, ist für Baeriswyl die Stärkung des Datenschutzes im Alltag. Denn die zunehmende Mobilität mit allgegenwärtigen Internetzugängen, Foto-Handys, Sensoren und RFID-Chips stellt eine grosse Herausforderung dar. Dabei gibt es laut Baeriswyl nur zwei Möglichkeiten: «Es braucht datenschutzfreundliche Technologien, die so gestaltet werden können, dass das Recht auf Privatheit gewährt bleibt. Und es braucht Transparenz für den Benutzenden, so dass er weiss, was abläuft und dass er mitbestimmen kann, was er freigeben will und was nicht.»


Konkrete Datenschutz-Projekte

Im Moment arbeiten die Datenschutzbeauftragten an zwei Projekten, die datenschutzrechtliche Anliegen der Anwender von mobilen Diensten berücksichtigen sollen. Privacy Enhancing Technologies (PET) integriert den Datenschutz in die Technik und stellt Transparenz, Datenvermeidung und Datensparsamkeit in den Vordergrund.
Beim Privacy Friendly Identity Management (PRIME) soll der Benutzer technische Möglichkeiten erhalten, das Identity Management selber zu gestalten. Insbesondere soll der Nutzer seine Identitäten selber gestalten können.




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