Google: Es rappelt in der Kiste

Google begibt sich neuerdings auf Hardware-Pfade und bietet eine Server-Appliance in Form eines gelben Rackeinschubs an, die als Suchmaschine im eigenen Netzwerk eingesetzt werden kann.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/06

     

Google begibt sich neuerdings auf Hardware-Pfade und bietet eine Server-Appliance in Form eines gelben Rackeinschubs an, die von Firmen als Suchmaschine im eigenen Netzwerk eingesetzt werden kann. Dieser Schritt überrascht - die Firma selbst übt sich hingegen wie gewohnt in Bescheidenheit und sieht den Einstieg ins Hardware-Business quasi als logische Konsequenz: "Über die Jahre hat Google den Sachverstand entwickelt, kostengünstige, hochleistungsfähige Hardware- und Software-Lösungen aufzubauen, die unsere Consumer-Suchmaschine ständig verbessert haben", äussert sich Nathan Tyler, Public Relations Manager von Google, gegenüber InfoWeek.



Bei der Entwicklung wurde das Augenmerk auf Leistungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit gelegt. Als Betriebssystem werkelt Linux im Hintergrund, administriert wird die Box über ein Webinterface - die Inbetriebnahme der Appliance soll weniger als eine Stunde dauern.




Das Gerät ist in zwei Ausführungen erhältlich. Sie sind gemäss Nathan Tyler sowohl für Firmen geeignet, bei denen nicht mehr als 30'000 Dokumente im Netzwerk schlummern, als auch für immense Intranets mit "Abermillionen" von Dateien. Die Basisausführung GB-1001 ist ab 20'000 Dollar erhältlich (Rackeinschub Bauhöhe 1U) und beinhaltet Service und Updates über zwei Jahre. Die grosse Lösung namens GB-8008, Kostenpunkt ab 250'000 Dollar, besteht im wesentlichen aus acht GB-1001-Rackeinschüben inklusive entsprechender Netzwerk-Komponenten.



Einmal angeschlossen, durchforstet die gelbe Box das Intranet, wobei gemäss Firmenangaben über 200 Dateitypen indexiert werden. Zudem kommt auch die Google-Technologie PageRank zum Einsatz, mit der die Relevanz eines Dokuments daran beurteilt wird, wie viele andere Quellen darauf verweisen. Zudem speichert die Suchmaschine indizierte Seiten, damit sie auch aufgerufen werden können, wenn der betreffende Server gerade nicht zugänglich ist.



Da Google kürzlich mitunter in die Schlagzeilen kam, weil die öffentliche Suchmaschine allzu vertrauliche Dateien indexieren kann, tun Netzwerkverantwortliche gut daran, vor dem Einsatz der Appliance-Lösung kritische Daten entsprechend zu schützen. Google plant gemäss Nathan Tyler die Suchmaschine später in diesem Jahr auch auf den europäischen Markt zu bringen - ein genauer Termin steht indes noch nicht.




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