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SFIB nähert sich Microsoft an
Quelle: Vogel.de

SFIB nähert sich Microsoft an

Microsoft und die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (Educa.SFIB) scheinen sich wieder anzunähern. Die beiden Parteien waren sich in die Haare

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/04

     

Microsoft und die Schweizerische Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (Educa.SFIB) scheinen sich wieder anzunähern. Die beiden Parteien waren sich in die Haare geraten, weil die SFIB den Schweizer Schulen in einer von der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit veröffentlichten Empfehlung geraten hatte, von der Verwendung von Microsoft-Produkten abzusehen und dafür auf Open-Source-Software umzusteigen.


Microsoft Schweiz liess dies nicht auf sich sitzen und wandte sich laut «Inside-IT.ch» mit einem Schreiben an die SFIB. Konkret forderten die Redmonder die Richtigstellung der in ihren Augen sachlich falschen Darstellungen. Solche Falschaussagen seien «diffamierend, geschäftsschädigend und widersprechen klar unserem Verständnis von Fairness», wird aus dem von Director Public Sector Thomas Reitze unterschriebenen Schreiben zitiert. So beziehe sich die SFIB auf falsche Datenschutzerklärungen, die nur die Beantragung von Test-Accounts für Lehrer betreffen. Die Fachstelle hatte kritisiert, dass Microsoft mittels einer Zustimmungserklärung für den Online-Dienst für Schulen, «Live@edu.ch», ermächtigt wird, persönliche Schülerdaten auf Vorrat zu sammeln, zu benutzen, bekannt zu machen und auch nach einer allfälligen Kündigung des Vertrags weiterzubewirtschaften. Diese Bestimmungen würden klar gegen das Datenschutzgesetz verstossen. Laut Microsoft-Sprecherin Barbara Josef sind die Nutzungsbestimmungen und die Datenschutzerklärung für die Schweizer Version von Live@edu noch gar nicht fertig. Man habe in der Schweiz noch keinen Kunden für den Online-Dienst.


Educa.SFIB hat nun in einem offenen Brief zum Microsoft-Schreiben Stellung genommen. So zeigt man sich erfreut darüber, dass sich der Software-Gigant entschlossen habe, den Gültigkeitsbereich der bemängelten Vertraulichkeitserklärung einzuschränken. Ausserdem scheint es, wie aus dem Brief hervorgeht, vor allem ein Problem mit verschiedenen Begriffen gegeben zu haben. Educa.SFIB-Direktor Robert Koller bittet Microsoft zudem um Unterlagen zum tatsächlichen Live@edu-Angebot sowie zu Datenschutz-, Vertraulichkeitserklärungen und Nutzungsbedingungen und stellt in Aussicht, unverzüglich eine zweite Version der Empfehlung zu erarbeiten, falls Anlass dazu bestehe. Auch hält Koller fest, dass das Angebot, mit Microsoft über den Abschluss einer Rahmenvereinbarung für schweizweit einheitliche Schul-lizenzen zu verhandeln, weiterhin gelte. (Alina Huber)




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