Risikoreiches Outsourcing
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/09
Noch ist das Thema IT-Outsourcing, trotz oder wegen der Wirtschaftskrise, in Schweizer Unternehmen kein grosses Thema. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen (mehr dazu ab Seite 15). Laut jener ist die Outsourcing-Quote in der Schweiz im internationalen Vergleich relativ gering.
Unser erster Quick Poll zum aktuellen Schwerpunktthema Outsourcing zeigt ein ähnliches Bild: Das IT-Outsourcing ist für mehr als die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (57%) momentan nicht relevant. Beim Rest der Unternehmen, für die eine Auslagerung ihrer Informatik aktuell ein Thema ist, zeigt sich ein sehr unterschiedliches Bild. Es gibt keinen wirklich erkennbaren Trend. Die meisten Firmen planen ein Teil-Outsourcing (30%), ein komplettes Outsourcen der IT kommt nur für 13 Prozent in Frage. Bezogen auf die Teil-Auslagerungen steht Security an erster Stelle (8%). Dicht dahinter folgen die Gebiete Infrastruktur/Hardware, einzelne Applikationen/Software, Kommunikation sowie Support mit jeweils je 6 Prozent Anteil.
Was sind die Gründe, wieso Schweizer Unternehmen eher zurückhaltend sind mit Outsourcings? Ein Grund könnte sein, dass man zu viel Angst vor möglichen Risiken hat. Swiss IT Magazine wollte deshalb in einem zweiten Quick Poll zum Thema Outsourcing wissen, wo aus Sicht der Schweizer Unternehmen die Hauptrisiken beim Auslagern ihrer IT liegen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die meisten Umfrageteilnehmer, ganz genau 47 Prozent, stufen die entstehende Abhängigkeit vom Outsourcing-Partner als grösstes Risiko ein. Viele Unternehmen befürchten auch, dass durch die Auslagerung ein Know-How-Verlust entsteht.
Knapp jeder Zehnte (9%) glaubt daran, bei einem IT-Outsourcing die Kontrolle über seine IT, oder zumindest einen Teil davon, zu verlieren. Weiter wurden Risiken wie mangelnde Kostentransparenz oder personenbezogene Probleme genannt (je 3%), allerdings spielen sie nur eine geringe Rolle. Sechs Prozent geben weitere, bisher nicht genannte Punkte als Hauptrisiken bei einem Outsourcing an. Drei Prozent, also sehr wenige Unternehmen, sehen gar keine Risiken beim Auslagern ihrer Informatik.