BI in Echtzeit und 3D
Quelle: sms

BI in Echtzeit und 3D

Genview 3D bietet Business Intelligence, Prozessüberwachung und mehr. Die Nutzer sitzen allerdings nicht in den Abteilungen, sondern im Management.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/06

     

Welcher Manager wünscht sich nicht ein Werkzeug, das ihm jederzeit den Überblick über sein Unternehmen erlaubt - am besten ansprechend visualisiert und in Echtzeit. Noch besser wäre es natürlich, auf Veränderung direkt reagieren zu können. Und das Tüpfelchen auf dem «i» wäre wohl die Darstellung in 3D via Oculus Rift. «Das können wir alles», erklärt Thierry Navarro, Gründer und CEO von Genview 3D. «Für die meisten CxOs ist aber eine ansprechende 2D-Darstellung intuitiver. Sie ziehen ausserdem den Touchscreen der VR-Brille vor. Sollte sich das jedoch demnächst ändern, haben wir die Zukunft schon im Back-end.»
Das Ziel des Start-ups ist also nicht nur, die Sicht des Managements auf das Unternehmen zu revolutionieren, sondern auch neue Möglichkeiten der direkten Einflussnahme zu schaffen. Dazu wird die hauseigene Genview 3D Engine per Schnittstelle an bestehenden IT-Systeme wie ERP oder Mailserver angehängt. Die so erhaltenen Daten werden anhand festgelegter Regeln aggregiert und als visualisierte KPIs dem Management in einem Cockpit zur Verfügung gestellt.

Handlungsspielräume eröffnen

Der Zugriff erfolgt via Desktop, Tablet oder Mobile und zeigt zunächst die oberste Ebene der aggregierten KPIs. Werden bestimmte Grenzwerte überschritten, gibt das System Alarm. Wünscht ein Nutzer dann weiterführende Informationen, kann er auf eine tiefere Ebene wechseln. Hier werden alle die Mess-
grösse beeinflussenden Faktoren übersichtlich aufgeschlüsselt.
Das Prinzip lässt sich auf Banken genauso anwenden wie auf Produktionsunternehmen oder die Logistik. «Nehmen sie Data Leakage Prevention. Wir klinken uns in Umsysteme wie E-Mail, Antivirus oder Druckerserver ein und halten nach bestimmten Schlüsselbegriffen oder Dokumenten Ausschau. Verlassen diese das Unternehmen schlägt unser System Alarm», so Navarro. Ein tieferer Blick zeigt dann nicht nur den Kanal (E-Mail, Drucker, etc.), sondern auch dessen Standort auf einer Karte sowie den Namen des Verantwortlichen – gemäss Genview 3D alles in Echtzeit.
Erfolgskritisch hierfür ist natürlich die Integration in existierende Systeme. «Wir können Netzwerke und Protokolle genauso überwachen wie SAP, Lotus, Ex-
change oder gängige Datenbanken, um nur einige zu nennen», sagt Navarro.

Prozessüberwachung in Echtzeit

Ziel von Genview 3D ist es jedoch nicht, existierende Monitoring-Systeme zu ersetzen. Vielmehr will man sie sich zu Nutze machen. Denn obwohl heute zahlreiche Systeme eine Vielzahl an Informationen über Unternehmen zur Verfügung stellen, fehlt das vereinende Element, das die verschiedenen Stränge verbindet und übersichtlich zugänglich macht. «Warum es so eine Lösung eigentlich nicht schon früher gegeben habe, fragen mich CxOs immer wieder», meint Navarro, der sich durch solche Fragen in seiner Vision bestärkt fühlt.
Diese macht aber nicht bei der grafischen Aufbereitung einer Handvoll KPIs halt: In einem weiteren Modul können zum Beispiel ganze Prozesse via BPMN2 abgebildet und überwacht werden. Genview 3D erlaubt so, die Ausführung jedes Schritts in Echtzeit zu verfolgen. Hakt es irgendwo, wird sofort klar an welcher Stelle und ausserdem wer verantwortlich ist. Somit wird aus dem statischen Prozess-Konzept ein lebendiges Management-Werkzeug, das nicht nur alarmiert, sondern ein sofortiges Reagieren auf oberster Ebene erlaubt.
Ein futuristisch angehauchter Manager könnte, wie eingangs erwähnt, sogar via Oculus Rift in einem 3D-Modell seiner Fabrik herumlaufen und das Problem aus der Nähe betrachten. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Zurzeit arbeiten zehn Personen an den ersten Implementierungen in der Romandie. Erste Kunden von Genview 3D kommen aus dem Banking, der Logistik und dem Medizinalumfeld.


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