Wir leben im Kommunikations- und Informationszeitalter. Mobilfunk und Internet haben unsere Kommunikationsmöglichkeiten erweitert und stark verändert. Was halten Sie für die wichtigste Entwicklung?Stefan Hagenbuch: Ich persönlich sehe die wichtigste Entwicklung darin, dass wir die vielen Kommunikationswege von Telefon und E-Mail über Social Media wie Twitter, Facebook und Linkedin bis hin zu Webkonferenzen und Instant-Messaging zusammenbringen und integrieren. Ein Beispiel: Es gibt heute schon viele Onlineshops, in denen ich meine Meinung zu Produkten über einen simplen Mausklick mit meinen Freunden auf Facebook teilen kann. Der nächste Schritt ist, dass ich neben dem Produkt auch gleich Präsenzinformation eines entsprechenden Spezialisten angezeigt bekomme, den ich direkt bei Fragen oder Problemen zu diesem Produkt kontaktieren kann. Die Unterhaltung per Instant-Messaging könnte genauso durch einen simplen Mausklick gestartet werden, ebenso wie eine Bitte um Rückruf. Das Ganze funktioniert weltweit, ganz gleich, wo Kunde oder Spezialist sitzen. Sie brauchen nur ein internetfähiges Gerät.
Sind solche Lösungen für Unified Communications nicht selbst teuer und kompliziert? Gibt es wirklich Systeme, die sich auch für kleine und mittlere Unternehmen lohnen?Hagenbuch: Die Kosten sind eine Folge der Anforderung an eine Unified-Communications-Lösung und stehen auch in Beziehung zum Nutzen für eine Unternehmung. Eine Optimierung der Kosten können Unternehmen sehr leicht durch die richtige Wahl erreichen, wie sie Communication Services beziehen – entweder in-house im Eigenbetrieb, über einen Hosting-Partner oder direkt beim Hersteller.
Welches sind die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl einer Unified Communications-Lösung für KMU?Hagenbuch: Die Unified-Communications-Lösung sollte es erlauben, bereits bestehende Plattformen mitzunutzen, und sich einfach auf natürliche Weise in die bestehende Arbeitsumgebung des Mitarbeiters integrieren lassen. Dies löst gleich zwei Herausforderungen, nämlich die der Verwaltung der Lösung durch den Administrator – es braucht so nicht noch mehr Spezialistenwissen – und die der Akzeptanz durch die Mitarbeiter, weil kein zusätzliches Tool notwendig ist. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Einbindung von mobilen Geräten geachtet werden. Aus Erfahrung ist zwar ein schneller Return-on-Investment wichtig, aber nicht allein entscheidend.
Stefan Hagenbuch ist Product Marketing Manager Unified Communications bei Microsoft Schweiz.Weitere Informationen: Microsoft Business Portal