FBI konnte iPhone 11 Pro Max knacken
Quelle: Apple

FBI konnte iPhone 11 Pro Max knacken

Mit der Box Graykey konnte das FBI offenbar den Zugangscode zu einem iPhone 11 Pro Max knacken. Wieso von Apple weiterhin Backdoors verlangt werden, fragt sich auch ein demokratischer Senator.
17. Januar 2020

     

Apple wehrt sich standhaft dagegen, dem FBI das Entsperren von iPhones verdächtiger Personen zu ermöglichen. Das scheint aber laut den neuesten Gerüchten gar nicht mehr nötig zu sein. FBI-Ermittler in Ohio sollen mit Hilfe einer Box namens Graykey eine forensische Analyse eines iPhone 11 Pro Max, also des neuesten Modells, erfolgreich durchgeführt haben. Das Magazin "Forbes" entnimmt dies aus einem Durchsuchungsbeschluss, der der Redaktion vorlag.

"Forbes" fragt sich nun, wieso das FBI bei Apple nach wie vor darauf drängt, zwei iPhones im Fall einer Massenerschiessung auf der Naval Air Station in Pensacola, Florida zu entsperren. Wenn ein iPhone 11 Pro per Graykey geknackt werden könne, sollte dies doch auch mit den im Pensacola-Fall involvierten Modellen iPhone 5 und 7 möglich sein. Ron Wyden, Senator des US-Bundesstaats Oregon, habe die gleiche Frage ans US-Justizministerium gestellt: Warum werde öffentlich auf Backdoors gedrängt, wenn die Tools zum Knacken der neuesten iPhones bereits zur Verfügung stünden.


Der technische Hintergrund: Graykey ist eine kompakte Box mit zwei Lightning-Steckern, die von der Firma Grayshift in Atlanta hergestellt wird und ausdrücklich für den internen Gebrauch in Sicherheitsbehörden vorgesehen ist. Die Box initiiert offenbar einen Brute-Force-Angriff auf den Zugangscode des Nutzers. Zwei iPhones können gleichzeitig für rund zwei Minuten angeschlossen werden, danach zeigt das Gerät nach einer gewissen Zeit den gefundenen Code sowie weitere Informationen auf einem schwarzen Screen in weisser Schrift an. Bis der Code ermittelt ist, kann es einige Stunden bis zu mehreren Tagen dauern. Nach dem erfolgreichen Unlocking wird der gesamte Inhalt des iPhone-Filesystems auf die Graykey-Box geladen, wie der Security-Spezialist Malwarebytes in einem Blogpost berichtet. (ubi)


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