Forscher finden 40 Lücken in VoIP-Telefonen verschiedener Hersteller
Quelle: Fraunhofer-Institut

Forscher finden 40 Lücken in VoIP-Telefonen verschiedener Hersteller

Spezialisten des Fraunhofer-Instituts haben insgesamt 33 VoIP-Telefongeräte von 25 verschiedenen Herstellern auf Lücken und Schwachstellen geprüft. Sie wurden mehr als fündig.
15. August 2019

     

Sicherheitsforscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) haben insgesamt 33 VoIP-Telefongeräte von 25 verschiedenen Herstellern auf Lücken und Schwachstellen geprüft. Dabei wurden nicht weniger als 40 teils gravierende Schwachstellen gefunden, über die Angreifer Gespräche abhören, das Telefon ausser Betrieb setzen oder sich über Schwachstellen im Gerät weiteren Zugriff auf das Firmennetzwerk verschaffen können. Stephan Huber, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher, erklärte angesichts der Ergebnisse: "Wir hatten nicht erwartet, dass wir so viele derart kritische Lücken finden, da diese Geräte schon lange auf dem Markt sind und sie dementsprechend getestet und sicher sein müssten." Eine Schwachstellenart, die auf sieben Geräten gefunden wurde, war offenbar so schwerwiegend, dass es den Sicherheitsforschern gelungen ist, die komplette administrative Kontrolle über das VoIP-Telefon zu erlangen und auch andere Geräte zu manipulieren, die sich im selben Netzwerk befinden, etwas weitere VoIP-Telefone, aber auch Rechner oder Produktionsmaschinen. Ein weiteres Angriffsszenario sei eine Denial-of-Service-Attacke gewesen, die die VoIP-Telefone ausser Gefecht setzt.


Wie das Fraunhofer SIT erklärt, habe man alle Hersteller der untersuchten VoIP-Telefone über die gefundenen Schwachstellen informiert. Diese hätten reagiert und die Lücken geschlossen. Die Fraunhofer-SIT-Experten raten deshalb allen Nutzern, die eigenen Geräte aktuell zu halten und auf Updates für die Geräte-Firmware zu achten. Weitere technische Details zu den untersuchten VoIP-Telefonen und den gefundenen Lücken finden sich hier. (mw)


Weitere Artikel zum Thema

Forscher demonstrieren Ausstellung von falschen Webzertifikaten

13. September 2018 - Ein Forscherteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie (SIT) hat einen Weg gefunden, betrügerische Website-Zertifikate auszustellen, die eigentlich die Vertrauenswürdigkeit von Domains sicherstellen sollen.

Studie: DNS immer noch viel zu unsicher

10. September 2018 - Forscher des Fraunhofer SIT haben DNS unter die Lupe genommen und kommen zu erschreckenden Schlüssen. DNS scheint noch immer bei weitem das schwächste Glied in der Kette der Internet-Bausteine zu sein.

Kommentare
...Die Firmware unserer Cisco IP-Phones ist von 2005... und wird periodisch aktualisiert ;-)
Donnerstag, 15. August 2019, Hans Huber



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER