Die eigenen Mitarbeitenden sind das grösste Sicherheitsrisiko. Zu diesem Schluss kommen fast alle Security-Studien und die Entwendung von Kundendaten aus Schweizer Banken hat dies einmal mehr mit aller Deutlichkeit untermauert. Die Finanzinstitute haben als Reaktion ihre Kontrollsysteme weiter ausgebaut. Die eigenen Angestellten werden inzwischen fast so intensiv überwacht wie Hacker, die von aussen in die Systeme einzudringen versuchen. Die bei anderen Gelegenheiten mit Wertschätzungsworthülsen umgarnten Kolleginnen und Kollegen mutieren immer mehr zum Feindbild der Sicherheitsverantwortlichen und des Managements.
Die Banken stehen mit der Forcierung ihrer Überwachungsanstrengungen allerdings nicht allein da. Auch die Politik setzt auf flächendeckende Kamerabeschattung, Staats-Trojaner, Nacktscanner, Hooligan-Datenbanken, digitale Fahrtenschreiber im Auto und biometrische Ausweise, um gegenüber dem wachsenden subjektiven Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung mit Aktivitäten aufzutrumpfen. Die Reichen verbunkern sich hinter elektronischen Abwehrsystemen. Der Normalbürger setzt auf Nachbarschaftsinitiativen. Aber sind wir dadurch wirklich besser geschützt?