VMware View 4: Von der Desktopvirtualisierung zum Desktop als Service

Die Integration der neuen Desktopvirtualisierung View 4 mit dem Cloud-Betriebssystem vSphere ermöglicht es, den Desktop als Managed Service einzurichten.
9. November 2009

     

Mit der Neuankündigung von View 4 verbessert Vmware nicht nur die Technologie und bringt wesentlich mehr Performance für den Anwender. Zu nennen ist beispielsweise die Implementierung des PC over IP (PCoIP)-Protokolls von Terradici.


Gemeinsam mit Partnern bietet VMware jetzt Kostenanreize für Firmen, virtuelle Desktops anstelle physikalischer anzuschaffen. Sogenannte Referenzarchitekturen mit packetierten Komplettlösungen wie HP sie bereits anbietet „helfen Unternehmen Geld sparen und schneller auszuliefern”, wie Jürgen Dick, Senior Product Marketing Manager Central Europe bei VMware sagt. Die Anschaffungskosten dieser packetierten Lösungen sollen pro virtuellem PC gleich denen eines physikalischen Desktop sein.


Dies könnte vor allem für Unternehmen interessant sein, die von XP auf Windows 7 migrieren müssen (Ablauf des Supports) oder wollen. Anstatt in zusätzliche neue Hardware zu investieren, können sie gleich eine virtuelle Desktopstruktur zum gleichen Preis aufbauen. Der Windows 7-Client wird derzeit noch experimentell unterstützt und soll ab nächstem Jahr dann nach der Testphase voll supportet werden.


Mit dem VMware TCO Desktop-Kalkulator können Unternehmen ihre eigenen Einsparungen kalkulieren.


Insgesamt sollen Unternehmen mit der neuen Desktopvirtualisierung durch View 4 bis zu 50 Prozent der TCO-Kosten einsparen. Wie eine von IDC im Auftrag von VMware durchgeführte Studie gezeigt hat, liegt die Einsparung im Durchschnitt bei 600 Dollar pro Anwender pro Jahr. Die Amortisation wird bereits nach 5,6 Monaten erreicht.


Natürlich ist auch das Outsourcing der virtuellen Desktopinfrastruktur möglich. VMware bietet für Dienstleister sogenannte VPP (VMware Purchase Program-)Mietmodelle an, die flexibel nach tatsächlich verbrauchten Kapazitäten monatlich abgerechnet werden.



View 4: Die Optimierungen

Die Adoption von Desktopvirtualisierung wurde bisher durch einige Faktoren verzögert. Dazu zählen hohe Anschaffungskosten, mangelnde Erfahrung, Fragen der Skalierung sowie Begrenzungen in den darauf einsetzbaren Anwendungen.


View 4 soll viele dieser Begrenzungen aufheben. Durch ein vereinfachtes Provisioning und Management können tausende von Desktops und Anwendungen sofort eingerichtet und von einer Konsole aus verwaltet werden.


Benutzer können von sehr vielen unterschiedlichen Geräten immer auf ihre Anwendungen und Desktops zugreifen. Auch die Sicherheit ist in der neuen Version adressiert. Über SLAs lassen sich unternehmensweit die Verfügbarkeit, Disaster Recovery und Skalierung überwachen und durchsetzen. Die neue Version verfügt über ein zentralisiertes Sicherheitsmanagement mit Zugriffs- und Update-Policies.



Jetzt auch für anspruchsvolle Anwendungen

View 4.0 bietet ein komplettes Desktop-Environment. Durch die Implementierung des PC over IP (PCoIP-)Protokolls, das speziell für virtuelle Desktops entwickelt wurde, ist es möglich, die Benutzererfahrung weitgehend an den eines normalen PCs anzugleichen. Das Protokoll erkennt das Endgerät, die Netzwerkverbindung und die Anwendung und stellt entsprechende Übertragungskapazitäten für jeden Anwender zur Verfügung.


View Display, der zweite Baustein der Desktopvirtalisierung unterstützt die Darstellung abgestimmt auf Monitor und Auflösung. Die Bildschirmdarstellung unterstützt Rich Audio und Video.


In der neuen Version hat Vmware auch die Peripherie miteinbezogen. View Direct ermöglicht es, locale USB-Peripheriegeräte mit dem virtuellen Desktop zu nutzen. Auch eine zentrale Print-Lösung ist integriert. View Printing basierend auf der Thinprint-Technologie und erlaubt es Anwendern, Drucker automatisch zu erkennen und durch Kompression auch über geringe Bandbreiten zu drucken.


View Unified Access dient der einmaligen Authentifizierung. Anwender erhalten damit Zugriff auf View-Environments, Windows Terminal Servers, Blade PCs oder entfernte physiche PCs.

Der View Composer hilft Unternehmen zudem Speicher zu sparen. Er ermöglicht es, Gemeinsamkeiten der Desktops auszunutzen und von wenigen Disk-Images die Anwender-Desktops zu erzeugen. Die Personalisierung der Desktops wird getrennt in einer Anwender-Disk gespeichert und dann mit dem Composer jeweils zu einem individuellem zusammengeführt.


Integration mit vSphere

Durch die Integration mit vSphere 4 hat View 4 Zugriff auf mehrere Verbesserungen der Desktopvirtualisierung. Durch den Einsatz dieser Plattform können Unternehmen eine bessere Performance erzielen sowie mehr virtuelle Desktops auf einem Host konsolidieren. Durch das zentrale Management lassen sich die Verwaltungskosten von Desktops deutlich reduzieren. Von einer einzigen Konsole aus können Administratoren Tausende von virtuellen Desktops und standardisierte Desktop-Images verwalten sowie Sicherheits- und Compliance-Regeln durchsetzen.



Höhere Skalierung

Zwar lässst sich die neue Version View 4 auch mit dem Hypervisor ESX 3.5 Update 4 und 5 einsetzen, doch die volle Performance bietet erst die Virtualisierungsumgebung vSphere 4. Durch Load Balancing und Priorisierung stellt die Plattform sicher, dass Anwendungen unabhängig von der Auslastung des Systems auch bei Spitzenbelastungen noch performant bleiben. Auch verhindert die Plattform Ausfallzeiten. View nutzt Optimierungen auf allen Ebenen, von der CPU, Hardware, Server bis zum Netzwerk. Zudem bieten auch Partner von Vmware Leitfäden und Lösungen zur Optimierung der gesamten Desktopinfrastruktur.



Preis und Verfügbarkeit

VMware View 4.0 wird am 19.11.2009 im Handel verfügbar. Die Enterprise Edition enthält vSphere 4 für Desktops und View Manager 4, einen flexiblen Desktop-Management-Server.


Die Premier Edition umfasst vSphere 4 für Desktops, View Manager 4, die Applikationsvirtualisierung ThinApp 4 sowie den View Composer.


Die View 4 Enterprise Edition kostet 150 Dollar pro Verbindung und die Premier Edition 250 Dollar pro Verbindung.




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