Mit wenig Geld zur IT-Infrastruktur
Mit wenig Geld zur IT-Infrastruktur
Artikel erschienen in IT Magazine 2012/01
Neben der Hardware und dem CRM-System haben Schoch und Stäheli alle Anwendungen und Tools, die sie für ein funktionierendes Unternehmen benötigten, im World Wide Web gratis bezogen. Dazu nutzten sie vor allem Open-Source-Angebote wie den E-Mail-Client Thunderbird, die Collaboration-Lösung Spicebird, den Internetbrowser Firefox, das Office Paket von Libre Office und den Kalender von Google. «All diese kostenlosen Angebote im Bereich Open Source Software stehen den kostenpflichtigen Produkten, die man in einem IT-Geschäft kaufen kann, kaum nach», ist Schoch heute überzeugt. Mit den beiden Lösungen Thunderbird und Spicebird habe man dieselben Möglichkeiten und Funktionen, die man beispielsweise mit Microsoft Outlook auch hätte.
Das Open-Source-Angebot nutzen
Dasselbe gilt für die Open Source Software Libre Office, die nicht nur fast alles kann, was Microsofts Office-Paket auch bietet, sondern auch in der Bedienung sehr ähnlich ist: «Man muss dieses Programm nicht neu erlernen. Es unterscheidet sich im Aufbau und in der Funktionalität kaum vom Konkurrenzprodukt», stellte Schoch fest. Auch die Kompatibilität mit Word-, Excel- oder PDF-Dateien sei damit nie ein Problem gewesen. Im Vergleich zu anderen Gratis-Office-Paketen beispielsweise von Google, wo die Funktionalität sehr eingeschränkt wurde, bietet Libre Office alle Funktionen, die auch ein kostenpflichtiges Office-Paket im Angebot hat. Wieso also ist die kostenlose Open Source Software nicht längst auf allen PCs zu finden? «Das ist schwierig zu sagen. Ich denke, es liegt in erster Linie daran, dass viele Leute das Angebot entweder nicht kennen oder davor zurückschrecken, weil sie glauben, dafür zusätzliches Wissen zu benötigen», meint Schoch. Weil sowohl Schoch als auch Stäheli bereits aus der IT-Branche kamen, hatten sie nie Berührungsängste. Schoch kann jedoch nachvollziehen, wenn solche vorhanden sind: «IT ist für viele Unternehmen keine Kernkompetenz sondern ein notwendiger Teil der Infrastruktur», meint sie. Die IT sollte eine Firma also in erster Linie unterstützen und nicht beschäftigen. Doch die meisten Open-Source-Angebote im Internet sind heute so konzipiert, dass auch jemand ohne Vorkenntnisse problemlos damit umgehen kann.