Die Hyperscaler wollen künftig auf Atomkraft setzen, um den steigenden Energiehunger ihrer KI-Datacenter zu stillen. Nun hat
Google einen ersten konkreten Vorstoss in diese Richtung angekündigt. Das Start-up Kairos Power will in Oak Ridge im US-Bundesstaat Tennessee ein Atomkraftwerk bauen. Getauft: Hermes 2. Google hat wiederum einen Vertrag mit Kairos geschlossen, um über das Netz der Tennessee Valley Authority (TVA) 50 Megawatt (MW) Kernenergie zu beziehen. Der Konzern investiert im Gegenzug in den Infrastrukturaufbau.
Das Kraftwerk soll im Jahr 2030 in Betrieb gehen. Anschliessend liefert es "lokal erzeugte, saubere Energie" an die Gemeinde und an den Google-Standort. Die Investition sei daher nicht nur gut für den Konzern selbst, sondern auch für die zehn Millionen Kunden der TVA, wie TVA-CEO Don Moul in einem
Blogbeitrag von Google unterstreicht.
Oak Ridge soll nicht der einzige Reaktor-Standort bleiben. Google hatte Ende 2024 eine Vereinbarung mit Kairos Powers geschlossen, um bis 2035 bis zu 500 MW aus mehreren sogenannten Small Modular Reactors zu beziehen. Mit Hermes 2 wurde nun das erste Projekt in diesem Rahmen benannt, das auch dazu beitragen soll, weitere Fortschritte im Bereich der Kernenergie zu erzielen und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen.
Über die Zusammenarbeit mit Kairos will sich Google auch künftig genug Strom für seine KI-Rechenzentren sichern. Deren Energiehunger ist gewaltig. Kürzlich hat die Internationale Energieagentur (IEA) errechnet, dass der Stromverbrauch der weltweiten Datacenter bis 20230 auf 945 Terawattstunden steigen und sich damit im vergleich zu heute mehr als verdoppeln soll. Hauptverursacher dieses Anstiegs sind KI-basierte Anwendungen.
(sta)