Ein Bericht des Nationalen Testinstituts für Cybersicherheit (NTC) zeigt, dass zahlreiche im Schweizer Handel erhältliche Geräte wie Smartwatches, WLAN-Router und Babykameras die ab dem 1. August 2025 geltenden Anforderungen der EU-Richtlinie über Funkanlagen (RED) nicht erfüllen. RED steht für Radio Equipment Directive und legt fest, dass nahezu alle Geräte mit einer Funkschnittstelle eine Reihe von Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen, unter anderem was Themen wie Authentifizierung und Zugriffskontrolle, geschützte Datenkommunikation, sichere Software-Aktualisierungen oder den Schutz vor Manipulation und unautorisierten Zugriffen angeht. Diese Vorschriften, die auch in der Schweiz verbindlich sind, sollen langfristig zu sichereren Produkten führen.
Das NTC hat nun stichprobeartig eine Reihe an Geräten auf ihre Sicherheitsmechanismen hin geprüft – darunter Authentifizierung, Zugriffskontrolle, verschlüsselte Datenübertragung und sichere Software-Updates. Die Analyse deckte weit verbreitete Schwachstellen auf – etwa unsichere Standardpasswörter, fehlende Verschlüsselung und mangelhafte Update-Mechanismen. Diese Mängel fanden sich sowohl bei günstigen Importprodukten als auch bei etablierten Marken, wie das NTC schreibt. "Die identifizierten Schwachstellen zeigen eine deutlich erhöhte Angriffsfläche – besonders bedenklich ist, dass einige dieser Sicherheitslücken auch ohne vertiefte technische Kenntnisse ausnutzbar sind. Geräte mit derartigen Mängeln gelten künftig als nicht RED-konform und dürfen ab August 2025 nicht mehr neu in Verkehr gebracht werden", schreibt das Testinstitut dazu.
Das NTC empfiehlt Herstellern eine frühzeitige und umfassende Umsetzung der Sicherheitsvorgaben nach dem Prinzip Security by Design. Importeuren und Händlern wird derweil geraten, die Konformität ihrer Produkte genau zu prüfen. "Auch Konsumentinnen und Konsumenten können zur eigenen Sicherheit beitragen, indem sie bei etablierten Händlern in der Schweiz einkaufen, bei Direktimporten vorsichtig sind, Standardpasswörter sofort ändern und regelmässig Updates installieren", so das NTC weiter.
Der vollständige Bericht kann auf der
Website des NTC als PDF eingesehen werden.
(mw)