Jobbörse versus Jobsuchmaschine
Quelle: Jobchannel

Jobbörse versus Jobsuchmaschine

Von Andreas Bachmann

Für Jobsuchende wie Recruiter stellt sich die Frage, ob eine Jobbörse oder eine Jobsuchmaschine für die eigenen Zwecke besser geeignet ist. Beide Lösungen bieten Vor- und Nachteile.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2018/06

     

Der Arbeitsmarkt ist im Aufschwung und die Zahl der offenen Stellen ist im Rekordhoch. Doch wie soll man sich im Dschungel der Stellenanzeigen und Jobportale zurechtfinden? Jobsuchende und Recruiter stehen hier vor der gleichen Frage: Welche Jobportale soll ich für meine Zwecke am besten verwenden? Jobbörse oder Jobsuchmaschine? Was ist dabei überhaupt der Unterschied?

Vollautomatisch versus aufgegeben

Bei der Jobbörse handelt es sich im Grunde genommen um eine Plattform, bei der Stellenanzeigen aktiv hochgeladen werden. Ein Arbeitgeber gibt also bei den Betreibern der Plattform die Publikation einer Stellenanzeige in Auftrag. Dagegen funktionieren Jobsuchmaschinen automatisch. Mithilfe eines sogenannten Crawlers oder Spiders werden die Websites der Unternehmen nach offenen Stellen abgesucht. Im Prinzip funktioniert dieser Vorgang ähnlich wie bei der Google-Suchmaschine, natürlich eingeschränkt auf Jobs.


Eine Jobsuchmaschine bietet Jobsuchenden so die ganze Palette an offenen Stellen, welche online zu finden sind. Sie bildet den Stellenmarkt mit einer vergleichsweise grossen Vollständigkeit ab und Jobsuchende bekommen ein komplettes Bild der ihnen zur Verfügung stehenden Vakanzen. Eine Jobbörse hingegen bildet ausgewählte Stellenanzeigen ab. Auf der Plattform erscheinen diejenigen Vakanzen, für welche Arbeitgeber auch bereit sind, zu zahlen. Die Anzahl offener Stellen ist auf Jobbörsen in der Regel kleiner als auf Jobsuchmaschinen. Das kann aber durchaus Vorteile mit sich bringen. Für Jobsuchende ist es einfacher, die Übersicht zu bewahren, und die Stellen der Arbeitgeber werden vielleicht eher gesehen.

Aufschaltpreis versus Aufpreis

Während beide Arten von Jobplattformen für Jobsuchende in der Regel kostenlos sind, sehen die Aufwände auf der Arbeitgeberseite etwas anders aus. Bei einer Jobbörse wird normalerweise pro Inserat ein festgelegter Inseratepreis verlangt. Dagegen sind auf einer Jobsuchmaschine alle offenen Stellen zu finden und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihre Stellenanzeigen gegen einen Aufpreis besser zu platzieren. Auf Arbeitgeberseite fallen also Kosten erst dann an, wenn durch eine Platzierungsverbesserung die Reichweite erhöht werden möchte.


Davon ausgehend, dass in der heutigen Zeit Unternehmen eine Website besitzen, auf welcher auch Platz für Stellenanzeigen ist, entfällt das Inserieren selbst. Denn die Stellen werden vollautomatisch gefunden und direkt von der Website übernommen. Somit verringert sich natürlich auch der Aufwand auf Seiten der Arbeitgeber. Die Stellen sind tagesaktuell ohne manuelles Zutun am richtigen Ort. Bei einer Jobbörse hingegen kann das Aufschalten vom Unternehmen genau gesteuert werden. Dies verursacht zwar mehr Zeitaufwand, dafür können die Inserate pro Jobbörse individuell angepasst und verfasst werden.

Volltext- versus semantische Suche

Jobplattformen unterscheiden sich nicht nur in ihrer Art, sondern auch in den angezeigten Suchresultaten. Je nach Intelligenz der jeweiligen Technologie funktioniert die Suche besser oder schlechter. Ein massgebender Unterschied entsteht durch die Verwendung einer semantischen Suchfunktion. Sie ist in der Lage, mehr Informationen aus den Stelleninseraten zu filtern und entsprechend an die User weiterzugeben, welche in den meisten Fällen von umfassenderen und vor allem präziseren Suchergebnissen ­profitieren.

Sucht man beispielsweise nach einer Stelle als HR-Managerin, erkennt eine semantische Plattform, dass auch Jobangebote als HR-Fachkraft angezeigt werden müssen, nicht aber als HR-Assistentin. Ebenfalls schliesst die Technologie aus, dass Stellen für Bauzeichner angezeigt werden, weil der Begriff HR-Manager im unteren Teil eines Inserats bei der Kontaktperson für die Bewerbung aufgeführt ist. Das funktioniert natürlich nur, sofern die Datenbanken der Jobplattform immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Ansonsten werden neuere Berufe und Jobtitel nicht angezeigt.


Die normale Volltextsuche ist ideal für präzis arbeitende, geduldige Jobsuchende. Hier können sämtliche Jobtitel, die einem einfallen, ins Suchfeld getippt werden. In den Resultaten erscheinen dann diejenigen Stellenanzeigen, in welchen mindestens einer der Begriffe vorkommt. Dies ist vor allem dann nützlich, wenn die boolesche Logik in der Suche funktioniert. Wer den Umgang mit den Suchoperatoren im Griff hat, kann so sehr genaue Resultate erzielen.

Die Auswahl der Plattform ist also sowohl auf Seiten der Recruiter wie auch auf Seiten der Jobsuchenden massgebend für die passenden Resultate.

Der Autor

Andreas Bachmann ist Key Account Manager bei Jobchannel, einem Spezialisten für hochspezialisierte Jobsuchmaschinen, und kennt den Schweizer Online-Stellenmarkt seit fast 20 Jahren.


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