Schloter kritisiert Weko

Carsten Schloter hat in einem Interview mit dem "Cash" verlauten lassen, dass der Konzern insbesondere in Italien wachsen will und dass der Personalbestand im Laufe des Jahres leicht sinken wird. In einem Videointerview zum Thema Orange/Sunrise-Fusion liess er überdies Kritik an der Weko laut werden.

Langfristig gesehen könne er mit dem Entscheid der Wettbewerbskommission nicht zufrieden sein. Es würden jetzt Stimmen laut, dass die Mobilfunkpreise nach unten müssten. "Das ist eine paradoxe Situation", erläutert Schloter. "Denn auf der einen Seite hindern die Regulierungsbehörden Orange und Sunrise daran zu fusionieren und entsprechend Skalenvorteile zu erschliessen. Gleichzeitig fordern die gleichen Regulierungsbehörden, dass die Preise um 20 Prozent nach unten gehen müssen." Wenn man dies nun auf die Zahlen von Sunrise und Orange übersetze, bedeute dies, dass man diesen Unternehmen den Gewinn – der als Nettogewinn im Bereich von 150 bis 200 Millionen Franken liege – streichen würde. "Das ist inkonsequent", so Schloter. Man könne nicht die Fusion verbieten und gleichzeitig tiefere Preise fordern, denn diese würden gar nicht drin liegen. Den Unternehmen würde hier der Spielraum fehlen.

Die Swisscom hätte diesen Spielraum, gesteht Schloter ein. "Doch wenn die Swisscom die Preise soweit senkt, dass Orange und Sunrise keine Gewinne mehr machen, können Sie sich vorstellen, was passiert. Dann hat die Swisscom eine Klage der Wettbewerbskommission am Hals, weil sie versucht, die beiden Konkurrenten aus dem Markt zu drängen."

Das komplette Videointerview mit Schloter findet sich hier.

(mw)