Gartner warnt vor 64-Bit-Vista

Sicherheitsapplikationen könnten erst mit dem Service Pack 2 von Windows Vista voll funktionstüchtig werden.
23. Oktober 2006

     

Microsoft hat nach heftigen Protesten der Hersteller von Security-Software letzte Woche zugesagt, die 64-Bit-Version von Windows Vista um offizielle Kernel-Interfaces zu ergänzen. Diese werden von vielen Sicherheitsprodukten benötigt, um auf Kernel-Informationen zuzugreifen, ohne mit dem Kernel-Schutz PatchGuard in Konflikt zu geraten. Doch wird es nach Aussagen von Microsofts Sicherheitsabteilung mindestens bis zum Service Pack 1 von Vista dauern, bis ein erster Grundstock von dokumentierten Kernel-Interfaces bereit steht, da diese erst entwickelt werden müssen.



Gartner nimmt dies nun zum Anlass, die Anwender vor dem Umstieg auf die 64-Bit-Version von Windows Vista zu warnen, da die Analysten massive Kompatibilitätsprobleme befürchten. So sollen insbesondere Host-Intrusion-Prevention-Systeme ohne die Kernel-Interfaces nicht in der Lage sein, ihre volle Funktionalität zu entfalten. Abhilfe würden nun die zugesagten Änderungen Microsofts im Rahmen des Service Packs 1 schaffen, doch dieses erwartet Gartner erst Anfang 2008 und befürchtet, dass die Arbeiten an den Security Interfaces womöglich erst mit Service Pack 2 oder noch später abgeschlossen sein werden. Dies würde nicht nur Probleme für die Anwender bedeuten, die die Fähigkeiten ihrer Sicherheitssoftware unter Umständen nicht komplett ausschöpfen könnten, sondern auch für die Hersteller der Sicherheitssoftware, die mit jeder Änderungen an den Sicherheits-Interfaces all ihre Applikationen auf Kompatibilität prüfen müssten.


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