Besonders im asiatischen Raum, wo IPv4-Adressen sehr knapp sind, setzt man schon seit einiger Zeit auf IPv6, das einen weit grösseren Adressraum zur Verfügung stellt als das veraltete IPv4. Doch die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) zögerte mit der Einführung von IPv6 auf Ebene der Root-Server lange. Erst gestern Abend um 20:33 wanderten die
IPv6-Adressen für die japanischen und koreanischen TLD-Server in die DNS-Root-Zone. Der Grund für das Zögern war vor allem die Angst vor überlaufenden UDP-Paketen, was dazu führen könnte, dass Teile der IP-Adresse abgeschnitten würden, womit es zu Funktionsstörungen im DNS kommen könnte. Entsprechend hat sich die ICANN das Recht herausgenommen, bei Problemen jederzeit die IPv6-Adressen wieder entfernen zu können.
Auch harzig verläuft nach anfänglicher Euphorie die Einführung der
IDN (Internationalized Domain Names). Sowohl bei den deutsprachigen Registries als auch bei ihren asiatischen Kollegen sind die Reservierungen rückläufig. Dies unter anderem deshalb, da grosse Teile der Software sowie Geräte wie Handys den IDNA-Standard noch gar nicht unterstützen. Währenddessen bemängeln vor allem die arabischen Vertreter bei einem
ICANN-Treffen in Kuala Lumpur, dass komplett internationalisierte Domains noch nicht möglich seien. Dazu gehört im Fall der arabischen Domains, dass diese von rechts nach links notiert werden und auch die Protokoll-Bezeichner wie http:// in ihrer arabischen Repräsentation verwendet werden können.