Intel baut den ersten Silizium-Laser
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/02
Wenn die Rechnerleistung in den nächsten Jahrzehnten in der gleichen Geschwindigkeit gesteigert werden soll, wie sie das seit dem Beginn der Silizium-Ära tut, muss die Kommunikation auf und zwischen den Chips über kurz oder lang optisch und nicht mehr elektronisch erfolgen. Dem steht aber bisher der Preis von Lasern entgegen. Für die Lichtquellen der optischen Kommunikation müssen teure exotische Materialien wie Galliumarsenid und Indiumphosphid verbaut werden. Der Lasereinsatz rechnet sich darum heute nur für den Transport grosser Datenmengen in Netzwerken.
Dies könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Forscher des Halbleitergiganten Intel haben den ersten Laser entwickelt, der nur aus Silizium aufgebaut ist. Damit kann er mit den gleichen Technologien und zu
den gleichen Preisen wie Rechen- oder
Speicherchips produziert werden. Zudem lassen sich Silizium-Laser ohne zusätzlichen Aufwand in CPUs und Speicherchips integrieren.
Der jetzt präsentierte Laser ist allerdings erst ein «Proof of Concept». Um in einem einzelnen Siliziumwellenleiter durch Raman-Streuung einen 100 Nanosekunden langen Laserpuls zu erzeugen, sind 0,4 Mikrowatt nötig,. Als nächstes wollen die Intel-Forscher daran arbeiten, dem Wellenleiter einen kontinuierlichen Strahl zu entlocken. Die wichtigste Randbedingung für Intel ist dabei immer, dass sich der Laser mit herkömmlicher CMOS-Chiptechnologie herstellen lässt.