Internet als Fotomanipulator

Software der Carnegie Mellon University füllt fast im Alleingang Lücken in Fotos auf oder setzt Objekte wie Menschen in Aufnahmen ein.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/14

     

An der Computer-Grafik-Konferenz SIGGRAPH hat die Carnegie Mellon University zwei Programme präsentiert, die mit Hilfe des Web Bilder manipulieren. Das erste wurde Scene Completion getauft und soll «Löcher» in Fotos auffüllen, die beispielsweise durch Beschädigung entstanden sind oder weil Objekte aus den Fotos entfernt wurden. Dazu durchsucht das Programm von James Hays und Alexei Efros auf der Photo-Sharing-Plattform Flickr nicht nur nach Bildern, die von der Form her die Lücken ausfüllen, sondern auch semantisch passen könnten.

So haben sie beispielsweise aus einem Seepanorama mit einer Burg im Vordergrund die Burg entfernt und die Software hat die Konturen der Burg durch eine Reihe von Segelschiffen ersetzt. Von blossem Auge ist nicht zu erkennen, dass dort eigentlich eine Burg zu stehen hätte. Die Software stellt für ihre Berechnungen alleine auf die Bilddaten ab, benötigt also keine bestimmte von Menschen angebrachte Labels oder Markierungen, was sie von ähnlichen Produkten unterscheidet.



Die zweite Software heisst Photo Clip Art und wurde von einem Team rund um Jean-François Lalonde entwickelt. Sie nimmt bestehende Fotos und ergänzt sie mit passenden Objekten. So können beispielsweise Menschen auf leeren Plätzen eingefügt werden. Als Anwender braucht man nur zu sagen, wo und welche Objekte eingefügt werden sollen – den Rest, beispielsweise Grössen- und Belichtungsanpassung der Objekte, erledigt die Software. Als Datenquelle dienen gelabelte Bilder der Datenbank LabelMe.




Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER