Drive Image 7: System-Backup im laufenden Betrieb

Drive Image 7 erstellt eine Sicherung der Systempartition im laufenden Windows-Betrieb und bietet eine ansprechende Performance, verlangt aber recht viel Arbeitsspeicher.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/16

     

Zusammen mit Ghost von Symantec zählt PowerQuests Drive Image seit Jahren zu den führenden Harddisk-Imaging-Lösungen. Dem jüngsten Release 7 hat PowerQuest einige heisse Neuerungen spendiert, die man bei früheren Versionen schmerzlich vermisste. So erforderte bei der vor rund einem Jahr vorgestellten Version 2002 noch jedes Backup der Systempartition einen Reboot in die DOS-Steinzeit. Damit ist jetzt Schluss.


Bye-bye DOS

Will man mit Drive Image 7 die Bootpartition sichern, lässt sich der Kopiervorgang nun direkt im Hintergrund ausführen, ohne dass man Windows herunterzufahren braucht. Zwar senkt das Imaging die Systemleistung geringfügig, doch wiegt die Zeitersparnis durch den wegfallenden Reboot dies wieder auf. Hinzu kommt, dass unter Windows schneller auf die Harddisk zugegriffen werden kann als unter DOS, wodurch auch der Kopierprozess in beide Richtungen schneller über die Bühne geht.



Für die Image-Generierung einer 2,5-GB-Partition beanspruchte die neue Drive-Image-Version 287 Sekunden. Zum Vergleich: Ghost 7 benötigte für dieselbe Aufgabe mit 490 Sekunden massiv mehr Zeit.




Für die Wiederherstellung wird direkt von der Drive-Image-CD gebootet. Dabei wird eine Art Mini-Windows (bei PowerQuest als Recovery Environment bezeichnet) gestartet, das Zugriff auf alle gängigen Laufwerkstypen ermöglicht. Damit können jetzt auch FireWire- oder USB-Laufwerke eingesetzt werden. Da für diese Drives keine DOS-Treiber zur Verfügung stehen, liessen sich diese bis anhin nur für Non-System-Partitionen nutzen.



Auch beim Handling der Image-Files hat sich PowerQuest eine sinnvolle Erweiterung einfallen lassen: Den Dateien lässt sich jetzt ein Laufwerksbuchstabe zuordnen, womit dem System und auch Applikationen wie Virenkillern direkten Zugriff auf die enthaltenen Files gewährt werden kann. Verständlicherweise wird dabei kein Schreibzugriff gewährt, um die Integrität des Image zu gewährleisten.



Mit dem Update wird ferner auch erstmals der Einsatz von brennbaren DVDs unterstützt. Besitzer eines DVD-RAM-Drive, wie sie etwa von Panasonic angeboten werden, seien allerdings darauf hingewiesen, dass Drive Image 7 diese Laufwerksklasse unter Windows 2000 nicht unterstützt.




Hohe Einstiegshürden

Erstaunen kommt auf, wenn man einen Blick auf die Systemanforderungen wirft: Nur gerade Windows 2000 und XP werden von der jüngsten Version unterstützt. Der Grund liegt darin, dass Drive Image auf das .Net Framework zugreift, das bekanntlich für ältere Windows-Ausführungen nicht zur Verfügung steht und selbst unter Windows 2000 nachinstalliert werden muss. Immerhin legt PowerQuest für alle User mit Windows 9x/Me oder NT die 2002er Vorgängerversion dem Paket gratis bei, wobei man dann natürlich auf die neuen Funktionen verzichten muss.



Eine weitere Einstiegshürde für den Einsatz der Version 7.0 ist die nötige RAM-Ausstattung, die mit 256 MB doch eher hoch angesetzt ist. Hierfür dürfte vor allem der Speicherbedarf des beim Restoring ab CD gebooteten Recovery Environment ausschlaggebend sein.




Abschliessend sei noch auf eine kleine Ungereimtheit bei der Installation von Drive Image 7 hingewiesen: Nachdem die Dateien auf das System gespielt wurden, muss die Lizenznummer eingegeben werden. Mit der auf der Rückseite der CD-Hülle vermerkten Nummer läuft aber gar nichts, hingegen lässt sich das Produkt mit dem Schlüssel der im Lieferumfang enthaltenen Version 2002 freischalten.



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