Endlich Spass für Intels Prozessoren


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/01

     

Die Katze ist aus dem Sack – just wenn Intel mit «Intel inside» aufhört, ist Intel inside Macintosh anzutreffen. Es wird nun klar, wieso Apple den Prozessorhersteller und damit einen Kernaspekt der hauseigenen Systemarchitektur wechselt – mal abgesehen von politischen Plänkeleien: Mit der Zweikernarchitektur der neuen Intel-CPUs bekommt das Mac-Betriebssystem vor allem auf Notebooks richtiggehend Flügel.
Zur Erinnerung: Apples Profi-Notebooks der PowerBook-Linie sind zwar schön, bringen immer wieder Industriepremieren wie den 17-Zoll-Bildschirm in einem Laptop oder sie warten mit Features wie einer beleuchteten Tastatur auf, die man in anderen Laptops vergebens sucht. Sie haben bisher aber auch ein ziemlich grosses Handicap: Weil sich der schnelle PowerPC-G5-Prozessor energie- und wärmetechnisch nicht in ein Notebook einbauen lässt, arbeiten sie bis heute mit dem Vorgänger G4 und sind darum im Quervergleich zur Wintel-Schiene entsprechend langsam. Anspruchsvolle Anwender der Musik- und Medienbranche beschweren sich seit Jahren.






Nun wird das PowerBook vom MacBook Pro abgelöst. Die neue Produktelinie, vorerst mit zwei Konfigurationen eines 15-Zoll-Modells zu haben, hat als Herz einen Core Duo von Intel. Und das hat Folgen: Die Specmark-Tests für Ganzzahlen- und Fliesskommaverarbeitung arbeitet das MacBook Pro sage und schreibe vier- beziehungsweise fünfmal schneller ab als das bisherige PowerBook. Die Gesamtleistung steigt natürlich weniger steil an, da die Harddisk ja nicht auch schneller wird – Apple hat dem MacBook Pro (lässt die Bezeichnung etwa darauf schliessen, dass die nächste iBook-Generation MacBook Light oder so heissen wird?) aber immerhin auch eine schnellere Grafikengine verpasst, und der Systembus ist mit 667 MHz ebenfalls viel leistungsfähiger als bisher. Kurz: Mit dem MacBook schliesst Apple punkto Performance zur Wintel-Konkurrenz auf, mindestens.



Derart bedeutende Nachrichten werden bei Apple vom Chef persönlich verkündet, und zwar Anfang Januar an der Fast-Hausmesse MacWorld in San Francisco. Die Keynote von Apple-CEO Steve Jobs zelebrierte denn auch die neue Freundschaft zwischen Intel und Apple mit einem fast schon rührenden Kurzauftritt von Intel-CEO Paul Otellini. Mit einem breiten Grinsen auf den Stockzähnen präsentierte Jobs danach den neuen TV-Werbespot zur Sache, der etwa so geht und im US-Original von Kiefer Sutherlands sexy Stimme profitiert: «Jahrelang waren Intel-Prozessoren in langweiligen Boxen gefangen und mussten langweilige Aufgaben erledigen – dabei könnten sie so viel mehr…»

(ubi)


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