Bluetooth: Das nächste grosse Risiko

Über die Sicherheitsrisiken beim Gebrauch von Wireless LANs wird schon seit geraumer Zeit intensiv informiert und die User sensibilisiert - wenn auch nur mit mässigem Erfolg. Doch Sicherheitsprobleme gibt es auch bei anderen drahtlosen Technologien, beispielsweise bei der Kurzstreckenfunktechnik Bluetooth, wie ein Entwickler der britischen Sicherheitsfirma @Stake demonstriert hat. Er hat ein Tool namens Red Fang programmiert, um die Gefahren beim Gebrauch von Bluetooth aufzuzeigen. Mit der Software können Daten, die via Bluetooth und ohne Sicherheitseinstellungen zwischen einzelnen Endgeräten ausgetauscht werden, ganz einfach gestohlen werden. Dazu braucht derjenige, der die Daten unrechtmässig an sich bringen will, sich lediglich in Reichweite des jeweiligen Geräts zu befinden, das die Daten sendet. Zudem kann sich ein Hacker auch aktiv Zugang zu Bluetooth-fähigen Geräten verschaffen. Das Problem, so der Sicherheitsexperte, liegt darin, dass sich viele Gadget-Besitzer gar nicht bewusst sind, dass ihr Gerät über eine Bluetooth-Schnittstelle verfügt. Sicherheitsfeatures seien darum oft deaktiviert oder zumindest schlecht konfiguriert. Er glaubt, dass der Hacker-Trend, Wireless-LANs zu knacken, sich auch bald auf Bluetooth ausdehnen wird.

US-Experten sind denn auch der Meinung, dass sich Bluetooth-Sicherheit in den nächsten zwei Jahre zu einem grossen Thema mausern wird. Bluetooth sei weiter verbreitet als WLAN, trotzdem habe man sich in Firmen noch keine Gedanken über Sicherheitsaspekte gemacht. Die Marktforscher von Gartner warnten schon 2002 davor, dass Bluetooth-Sicherheitsfeatures von den wenigsten User aktiviert werden. Sie empfahlen damals, in Unternehmen Sicherheits-Policys für den Bluetooth-Gebrauch ins Auge zu fassen.