Microsoft arbeitet an P2P-Lösung

In den Microsoft-Forschungslabors im britischen Cambridge wird derzeit an einer Peer-to-Peer-Software (P2P) mit dem Codenamen «Avalanche» gewerkelt. «Avalanche» soll BitTorrent – dem derzeit wohl populärsten Tool zum Verteilen von grossen und nicht immer legalen Inhalten – ähnlich sein, dabei aber wesentlich effektiver arbeiten. Wie bei BitTorrent werden die Files fragmentiert und dann verteilt. Jedoch soll die Microsoft-Lösung in der Lage sein, eine Datei auch dann zusammensetzen zu können, wenn einzelne Fragmente fehlen. Dies ist möglich, weil alle Fragmente Informationen über die Gesamtdatei in sich tragen. Das Verfahren nennt sich Network Coding und hat den Vorteil, dass der User nicht zwingend auf einzelne, noch nicht so weit verbreitete Teile eines Pakets warten muss. So soll «Avalanche» rund 20 bis 30 Prozent schneller arbeiten als BitTorrent.
Die Entwicklung gibt Microsoft eine Möglichkeit, grosse Updates zu verteilen. Über ein P2P-Netzwerk würde dies wesentlich effektiver geschehen als heute, wo alles von einzelnen Servern gesogen wird. Um zu verhindern, dass «Avalanche» als Tauschbörse für geschützte Inhalte missbraucht wird, soll ein Kopierschutz-System in die Lösung integriert werden.

Microsoft mit Photoshop-Konkurrenz?

Unter der Bezeichnung «Acrylic» hat Microsoft eine Beta eines neuen Grafik-Tools lanciert, das auf Expression des 2003 übernommenen Herstellers Creature House aufbaut. «Acrylic» soll sich sowohl für Pixel- und Vektorgrafiken eignen, aufgrund des Funktionsumfangs dürfte Microsoft die Lösung aber kaum als Konkurrenz zu Branchenprimus Photoshop positionieren wollen – eher vielleicht als Alternative zu den Elements-Versionen. Die Beta ist kostenlos und zeitlich beschränkt.