Erstmals ist Palm nicht mehr Marktführer bei den PDAs. Im dritten Quartal 2004 wurden weltweit rund 2,8 Millionen Geräte abgesetzt, auf 48,1 Prozent der Geräte lief ein Microsoft-Betriebssystem. Der Palm-OS-Anteil betrug lediglich noch 29,8 Prozent.
Analysten zufolge sei ein Rückgang des Palm-Anteils während dem dritten Quartal erwartet worden. Allerdings wurden selbst die Experten vom massiven Marktanteil-Schwund überrascht. Vor Jahresfrist hielt das Palm OS noch 46,9 Prozent des Marktes, Microsoft schaffte damals 41,2 Prozent. Mit ein Grund für den Palm-Absturz sei die Konzentration der Softwarefirma PalmSource, die für das OS verantwortlich zeichnet, auf das Smartphone-Geschäft (Treo).
Im Hardwaregeschäft führt PalmOne im dritten Quartal den Markt nach wie vor an – mit einem Anteil von 26,2 Prozent (vor Jahresfrist 34,3 Prozent). HP folgt auf dem Fusse mit 24,2 Prozent.
Ungemach scheint für PalmSource in Zukunft quasi aus dem eigenen Haus zu nahen. Wenn man US-Medien glauben schenken will, testet PalmOne derzeit alternative Betriebssysteme – namentlich solche aus dem Hause Microsoft. Aber auch mit Linux-PDA-Versionen werde experimentiert, heisst es.
Experten sind denn auch schon länger der Meinung, PalmOne könnte mehr Geräte verkaufen, wenn nicht ausschliesslich auf das Palm OS gesetzt würde. Zudem ist man bei PalmOne derzeit alles andere als glücklich mit der Betriebssystem-Sparte des Unternehmens. Jüngst war zu vernehmen, dass man nicht versprechen könne, 2005 oder 2006 auf das kommende Palm OS 6 umzusteigen, das derzeit unter dem Codenamen «Cobalt» entwickelt wird. Schliesslich habe man die aktuelle 5er-Version in Eigenregie um diverse Funktionen erweitert. Wenn die nächste Palm-OS-Version hier nicht mitziehen könne, mache ein Wechsel keinen Sinn.
