Grid Computing wird von den InfoWeek-Lesern durchaus als kommende Technik anerkannt. So glauben nur 10 Prozent der 130 Umfrageteilnehmer, dass die Vernetzung von entfernten, heterogenen Rechenkapazitäten zum Aufbau einer flexiblen Infrastruktur aus Billig-Komponenten nur ein weiterer Hype sei, der schon bald wieder vergessen geht. Immerhin fast 21 Prozent sind demgegenüber der Ansicht, dass Grid in Zukunft zur Infrastrukturgrundlage Nummer eins avanciert.
Die Mehrheitsmeinung liegt allerdings irgendwo dazwischen. So ist die starke Medienpräsenz des Gitterrechnens an einem Viertel spurlos vorbeigegangen, und 40 Prozent sehen Grid auch in Zukunft eher in Nischen denn als im Fundament der IT. Angesichts der Tatsache, dass Grids bisher nur in wenigen Schweizer Unternehmen aktiv sind, können diese Werte als durchaus positive Einschätzung des Potentials der Technik betrachtet werden.
In einer kürzlichen Umfrage des kanadischen Grid-Spezialisten Platform Computing unter 100 IT-Entscheidern rangiert Grid bereits an sechster Stelle der Investitionsprioritäten, vor Web Services, CRM oder Outsourcing. Vor einem Jahr lag das Gitterrechnen in der gleichen Umfrage noch an achter Stelle. Hauptgrund für das wachsende Gridinteresse der IT-Verantwortlichen grosser Unternehmen ist gemäss der Studie die Erwartung eines schnellen Return on Investment (ROI). Nur E-Business-Systeme wecken in dieser Beziehung noch höhere Erwartungen. Zudem seien die politischen Widerstände der einzelnen Plattform-Silos gegen die horizontal verschiedene Abteilungen durchdringende Technik in den Unternehmen am Abnehmen. Grid sei damit dem Status einer "watch and wait"-Technologie entwachsen und in die "start and going"-Phase eingetreten, wie Ian Baird von Platfom Computing an einem europäischen Utility-Computing-Event von IDC ausführte.
