Sind iPhone-Fans Entführungsopfer?

Die dänische Consulting-Firma Strand Consult hat eine Studie veröffentlicht, die verschiedene positive „iPhone-Mythen" entkräften und stattdessen die schwachen Seiten des Apple-Smartphones betonen will. Das Dokument untersucht unter dem Titel „A Moment of Truth" zehn Punkte, die dem iPhone allgemein zugeschrieben werden, kommt aber jeweils zu einem weniger güngstigen Schluss.

So stimme es nicht, dass das iPhone den Mobilfunkbetreibern zusätzliche Kunden oder gewinnträchtigen Datenverkehr bringe und somit ein gutes Businessmodell darstelle. Auch der Erfolg des App Store und die oft behauptete dadurch ausgelöste Dominanz des iPhone im Mobile-Service-Markt werden in Frage gestellt, ebenso der Marktanteil. Das iPhone sei zudem weder das erste Mobiltelefon mit Touchscreen noch ein technisch besonders fortgeschrittenes Gerät, wird fürderhin postuliert.

Zu den klaren Mängeln des Apple-Smartphones – insgesamt nennt das Papier deren zwanzig – gehören der fehlende Support für Java und MMS, der nicht austauschbare Akku und die Tatsache, dass Apple über den Exklusiv-Distributionsmechanismus App Store die Kontrolle darüber hält, welche Anwendungen auf dem Gerät überhaupt installiert werden können.

Offenbar gab es geharnischte Reaktionen auf die Studie, die Strand Consult nun veranlassten, eine psychologische Betrachtung der iPhone-Fangemeinde nachzulegen. Demnach verhalten sich iPhone-Anhänger wie Entführungsopfer gemäss dem „Stockholm-Syndrom": Sie ignorieren sämtliche Nachteile und verteidigen den Hersteller gegen alle Kritiker, ähnlich wie seinerzeit die Stockholmer Entführten sich ihren Geiselnehmern zuwandten.